Muskelübersäuerung: Wie geht man damit um

Von Vitalerstoffwechsel @IrisHeumann
Muskelübersäuerung, auch bekannt als Muskelkater, ist in den meisten Fällen ein Anzeichen der Überlastung im Training. Zum Muskelkater kommt es dann, wenn auf einmal Muskeln trainiert werden, die bis jetzt kaum beansprucht waren.

Ansonsten entsteht eine Muskelübersäuerung bei ungeübten Athleten, die sich im Training verausgabt und ihre Muskulatur ungewohnt intensiv trainiert haben. Man ging früher davon aus, dass die Schmerzen bei einem Muskelkater von übermäßiger Milchsäurebildung kommen, die bei körperlicher Belastung in Muskeln entsteht. Bei Überlastung des Muskels wird die Milchsäureproduktion so hoch, dass sich der Muskelkater durch Schmerzen bemerkbar macht.

Mittlerweile wurde diese These korrigiert, weil der Muskelkater erst zwölf bis 24 Stunden nach einer körperlichen Anstrengung auftritt, also schon längst danach, nachdem die Milchsäure im Körper abgebaut wurde. Verantwortlich für die Schmerzen in den Muskeln („Muskelkater") sind Mikroverletzungen in den Muskelfasern (kleine Risse). Durch die Risse dringt in die Faser Wasser ein, was schließlich zu kleinen Schwellungen der Fasern führt - der Muskel schmerzt. In der Regel klingen die Beschwerden spätestens nach einer Woche ab.

Falls es länger als sieben Tage dauert, kam es höchstwahrscheinlich zu einer Muskelzerrung oder zum Faserriss. Das ist der Anlass dafür, möglichst schnell einen Arzt aufzusuchen, um die Verletzung fachmännisch behandeln zu lassen.

Muskelübersäuerung: kein Zeichen für ordentliches Training

Einen Muskelkater zu haben bedeutet meistens, während des Work-outs falsch trainier zu haben. Häufig betrifft das Problem die Übereifrigen, die im Training bis an ihre Grenzen und oft darüber hinausgehen und alles aus sich herausholen. Es kommt dann zu einer Überanstrengung des Muskelapparates und die Übersäuerung ist die Folge. Muskeln brauchen für ihre Arbeit mit Sauerstoff versorgt zu werden.

Bei zu starken Anstrengungen, die über das bisherige Leistungsniveau gehen, bekommen die Muskeln zu wenig Sauerstoff, um auf gefordertem Niveau weiterhin zu arbeiten. Bleibt man trotzdem auf dem hohen Leistungslevel, kommt es eben zu Übersäuerung des Muskels. Eine Muskelübersäuerung bringt neben den Muskelschmerzen auch andere Symptome mit:

  • Kopfschmerzen
  • andauernde Müdigkeit
  • Muskelkrämpfe
  • Sodbrennen.

Die Leistung, nicht nur im Training, fällt stark ab und das Verletzungsrisiko erhöht sich sehr. Neben den inneren Symptomen eines Muskelkaters gibt es auch solche, die sich äußerlich bemerkbar machen:

  • plötzliche Schuppenbildung
  • brüchige Nägel
  • die Haut wirkt älter als sonst
  • es kann sogar zu Cellulitis-Bildung kommen.

So geht man bei Muskelübersäuerung vor

Hat man bereits einen Muskelkater, dann sollte man möglichst viel trinken. Des Weiteren können leichte Dehnübungen helfen, die Abfallprodukte (Milchsäure) aus den Muskeln schneller auszuspülen. Entspannungsübungen oder ein warmes Bad sind auch gute Mittel gegen den Muskelkater. Darüber hinaus können Sie folgende Tipps anwenden:

  • im Handel bekommt man spezielle wärmende Salben für Sportler, die nach dem Auftragen auf die Haut ein wohliges Wärmegefühl an den betroffenen Stellen garantieren, was wiederum die Schmerzen ein wenig lindert. Außerdem gibt es in Drogerien oder Apotheken Wärmepflaster, die eine ähnliche Wirkung wie Salben haben.
  • essen Sie basisch, um den Basen-Säuren-Haushalt im Körper auszugleichen. Das könnten zum Beispiel Blattsalate mit Tomaten und Gurken oder Vollkornprodukte sein. In den Apotheken bekommt man spezielles Basenpulver, der den pH-Wert im Blut reguliert und die Folgen eines Muskelkaters mildert.
  • Pause einlegen: Sind die Muskeln nach einer Trainingseinheit übersäuert und man bekommt Schmerzen, sollte man sich am besten so lange eine Trainingspause gönnen, bis die Muskelschmerzen ganz weg sind. Falls es nach einer Woche keine wesentliche Besserung gibt, sollte man den Rat bei seinem Hausarzt, Orthopäde oder Sportarzt suchen, damit die Ursachen eindeutig festgestellt werden können.

Man sollte es aber lieber nicht so weit kommen lassen und die Muskelübersäuerung so weit es geht vermeiden. Das schafft man, indem man sich basisch ernährt, regelmäßig trinkt, für die nötige Regeneration zwischen den einzelnen Trainingseinheiten sorgt und nicht zu intensiv trainiert (keine Überbeanspruchung).

Warum gerade Freeletics-Anhänger von Muskelübersäuerung so oft betroffen sind?

Freeletics ist eine sehr komplexe Sportart, bei der alle Muskelgruppen gefordert werden. Während eines Work-outs werden sowohl große Hauptmuskelgruppen wie Brust- oder Oberschenkelmuskulatur - wie auch kleinere Muskelketten (Rumpf- oder Schultermuskulatur) gleichzeitig in Anspruch genommen. Deswegen kommt es nach einem Freeletics-Work-out auch dann zu einer Muskelübersäuerung, wenn man schon vorher Sport getrieben hat, also kein Anfänger mehr ist.

Mit der Zeit gewöhnt sich der Körper an die Belastungen und der Muskelkater kommt nicht mehr so oft vor

Weiterführende Links:
http://www.freeletics-erfahrung.de/
Zeit online: warum es sich lohnt zu leiden
fitFORFUN: Das hilft bei Muskelkater