Vor ein paar Wochen gastierte Alice Francis in St.Gallen. DIE Alice Francis. Unglaublich. Und ich konnte nicht hingehen. Ich habe mich stattdessen für einen Abend mit leiben Freunden entschieden, die mal wieder in der Nähe von St.Gallen unterwegs waren. Dafür habe ich stundenlang ihr neuestes Album – St. James Ballroom – gehört. Dabei hätte ich unsere Wohnung am liebsten in einen Ballroom der 20er Jahre verwandelt oder eine Party nach Gatsby-Manier gefeiert. Die Musik macht einfach gute Laune.
Alice Francis lässt die alte Jazz-Zeit der 20er Jahre wieder auferstehen und erfüllt sie mit neuem Leben. Ihre Stimme klingt hauchzart, ausschweifend, selbstsicher und verführerisch. Eigentlich kaum zu beschreiben. Aber ich würde sagen, dass selbstsicher ihre Stimme, ihre Musik und ihre Person selbst am Besten umschreibt. Es ist wohl kaum ein Zufall, dass sie sich die röhrenden 20er Jahre ausgesucht hat. Eine Zeit in der vor allem die Frauen zu neuem Selbstbewusstsein fanden und ihre Rechte einforderten.
Ganz besonders sympathisch finde ich auch, dass sie einen Grossteil ihrer Kleider selber näht und sich mit Hilfe einiger DIY aufbretzelt. Die Haare lässt sie sich von einer älteren Lady herrichten. Und für den richtigen Vintage-Sound wird ebenfalls gebastelt. Dazu wurde beispielsweise ein altes Gramophon gepimpt.
Übrigens stammt Alice Francis ursprünglich aus Rumänien und lebt zurzeit in Köln.
(Bilder via lastfm.de)
Alice Francis hat bereits mit Parov Stelar zusammengearbeitet. Allein dies verspricht doch einen unverwechselbaren Sound. Wir dürfen in Zukunft bestimmt noch einiges von ihr hören.