Nachdem sie uns ein ausführliches Interview gegeben haben wird es nun Zeit sich das Debütalbum von Enter and Fall mit dem Titel Push Enter and Fall Down etwas genauer anzusehen.
Laut der selbstformulierten Beschreibung soll es sich dabei um eine Melange aus EBM und Synthpop handeln. Eines lässt sich schon mal vorweg nehmen: Es handelt sich um ein Album mit Gegensätzen. Das erste Indiz dazu ist der Aufbau; beginnend mit einem langsam-bedrohlichen Intro, welches später durch ein thematisch passendes Outro kontrastiert wird.
In den kommenden Stücken, die zunächst allesamt relativ ruhig und unspektakulär verlaufen, ist es dann die verzerrte Stimme, welche mit den klaren, dem Pop entlehnten Synthielinien in Kontrast steht. Im Fall von Loose Control kommt noch der weibliche Gesang als Gegenpart hinzu. Schon während dieser ersten Stücke wird deutlich, dass das Ablum inhaltlich wie auch musikalisch pendelt. Es pendelt mal zwischen Innen- und Außenansicht und mal zwischen persönlichen Beziehungen hin zum gesellschaftlichen Gesamten wobei vor allem der Umgang und die Auswirkungen von Technologie in der Gesellschaft im Vordergrund stehen. Ein benutztes Sample im Intro ist dafür exemplarisch: “Soon the ultimate tool will become the ultimate enemy”… Mit dem Stück So Bye Bye beginnt ein Block an Liedern der sich deutlich in Kraft und Dynamik von den anderen abhebt. Da ist zum einen, dass durch klare Synthlinien und einen kräftigen Bass geprägte So Bye Bye gefolgt von den nicht weniger hymnisch anmutenden Empire of Sound und So much to think. Mit mehr Härte versehen kommt danach der heimliche Titeltrack des Albums Aufsicht Ost daher. Nicht nur textlich geht es um klare Aussagen, sondern auch musikalisch wird mit typischen EBM Beats die unmissverständliche Botschaft transportiert. Was kann darauf noch folgen? Nun einige pulsierende Stücke wie Beat Conductor oder ein abwechslungsreiches Spiel mit verschiedenen Samples in Being Human.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Albumdebut von Enter and Fall durchaus gelungen ist. Geringe Kritikpunkte sind die teilweise etwas zu statischen beziehungsweise monotonen Synthesizerlinien, die einen glatten und manchmal langweiligen Charakter haben und die (noch) unausgewogene Integration der Gitarre. Der letzte Punkt sollte sich allerdings schon auf der kommenden Tour erledigt haben. Da der Gitarrist (Sven Heyne) erst kürzlich zur Band gestoßen ist sind seine Parts auf dem Album scheinbar erst hinterher dazu geschrieben und aufgenommen worden. Zumindest ist das der Eindruck, den man beim Hören bekommt…
Nichtsdestotrotz ist ein Wechselspiel auf musikalischer und textlicher Ebene entstanden. Diese Mischung macht das Album zu einem kraftvollen und hörenswerten Stück Musik.
Tour 2012:
18.08. NOX, München (Bayern) Record Release Party
24.08. Strassencafe, Dresden (Sachsen)
25.08. Bunker, Dresden (Sachsen) Record Release Party
19.10. Hirsch, Nürnberg (Bayern)
20.10. UNIVERSUM, Stuttgart (Baden-Würtemberg)
26.10. Anker, Leipzig (Sachsen)
27.10. KUZ Kreuz, Fulda (Hessen)
02.11. F-Haus, Jena (Thüringen)
03.11. Alte Spinnerei, Glauchau (Sachsen)
09.11. Schlachthof, Bremen (Bremen)
10.11. Roxy, Flensburg (Schleswig Holstein)