Für diesen Ansatz haben sie mit Joe Goddards Label „Greco Roman“ eine passende Heimat gefunden. Erschien dort auch schon der recht poppige, nichts desto trotz streckenweise interessante, Entwurf von Totally Enormous Extinct Dinosaurs. Bereits bei ihrem großartigem Remix von Jessie Wares „Running“ haben auch Disclosure bewiesen, dass sie keine Berührungsängste mit Pop haben. Und auf „The Face“ spielt Gesang ebenfalls eine nicht unerhebliche Rolle, wobei dieser weniger R&B-lastig ist.
Pop bedeckt bei Disclosure allerdings nur die Oberfläche. Und wer nicht an deren zuckrigem Material kleben bleibt, der findet die darunter arbeitenden, unangestrengt und lässig daherkommenden, Rythmuselemente einer zeitgemäßen Garage/2-Step -Maschine.
Disclosure liefern damit sowohl musikalisch als auch vom Coverartwork her ein weiteres Beispiel für die Verbindung von Maschinellem und Menschlichem, von Gegenständlichem und Abstraktem und bleiben bei alledem herrlich unangestrengt. So klingt die EP wie ein Tag am Strand: warm, weich und laid-back.
Disclosure auf Soundcloud.
Am 26.07.2012 Live im Prince Charles in Berlin (Greco-Roman Summer BBQ)
Autor: Johannes Hertwig