Machmal erinnert Perris Stimme an die der schottischen Sängerin KT Tunstall. Anders ausgedrückt: Glück im Unglück. Weil Perri leicht verraucht klingt, ihre Stimme hier und da auch mal kratzen darf, sticht sie hervor unter den Sarah Engels’, Kelly Clarksons und Leona Lewis’ dieser Welt. Für das berühmte zweite und schwierige Album hofft man auf mehr Mut seitens der Produzenten. Verdient hätte es Perri und das Potential dafür hat sie ohnehin. Lovestrong ist der beste Beweis dafür.
Künstler: Christina Perri
Album: Lovestrong
Plattenfirma: Warner Music
Erscheinungsdatum: bereits erschienen
Wer die Band Moss googelt, wird nach einiger Suche gleich auf drei Gruppierungen stoßen, die diesen Namen tragen. Um es gleich klarzustellen: Hier geht es um Moss aus den Niederlanden. Dort gilt die Band längst als neue Indie-Hoffnung. Hierzulande kennt man sie noch nicht. Ein paar umjubelte Festivalauftritte in Deutschland haben die vier Jungs schon absolviert. Und weil es noch keine Anekdoten über Moss zu erzählen gibt, bleibt also nur die Musik, über die es zu urteilen gilt. Und die ist gut, verdammt gut sogar.
Obwohl Ornaments schon das dritte Album der Band ist, ist es das erste, das auch in Deutschland erscheint. Vielleicht macht das die berühmte Amsterdamer Luft, vielleicht lag es den Jungs von Moss schon vorher im Blut: Die elf Songs auf ihrem neuen Album klingen allesamt, als hätte die Arbeit daran unglaublich viel Spaß gemacht. The Hunter etwa zeigt mit wie viel Spielfreude man im Studio zu Gange war. Dunkle Synthiesounds, ein treibendes Schlagzeug und kreative Gitarrenläufe beherrschen die Musik von Moss.
Das ist Indie-Pop mit alternativem Rockmusik-Einschlag, der einige Überraschungen bietet, dabei aber immer locker klingt. Selbst rührende Lieder über Liebe (wie Tiny Love oder A Real Hero Dies In The End) sind frei von depressiver Melancholie. In jeder Melodie steckt Hoffnung, ein gesundes Maß an Unbeschwertheit und viel Raum zum Träumen. Davon gern mehr.
Künstler: Moss
Album: Ornaments
Plattenfirma: Haldern Pop/Execelsior Recordings/Cargo
Erscheinungsdatum: bereits erschienen
Zuckersüß und trotzdem voller Kritik: Die südafrikanischen Obersarkastiker von Die Antwoord zitieren sich auf ihrem neuen Longplayer Ten$ion wieder genüßlich durch ein ganzes Jahrzehnt Black Music und Chartstürmerpop um diesen Musikbrei im gleichen Moment mit Flüchen im Dutzend zu konterkarieren. Vor allem dank energiegeladener Liveshows und ihrer provokanten Anzüglichkeiten haben sie in den vergangenen gut zwei Jahren insbesondere in den USA und Europa einen formidablen Ruf erarbeitet.
Ihren direkten Rap-Rave lassen sie mit Schlüpfrigkeiten und Provokationen regelrecht ausufern. Man spürt auf Ten$ion förmlich, dass ihnen alles egal ist, frei nach der Devise: Alle anpissen, um nach oben zu kommen. Dafür nahmen sie auch in Kauf, ihr Label Interscope der künstlerischen Freiheit wegen zu verlassen. Anpassen kann man sich ja auch noch, wenn die Kohle stimmt. Verstörender sind im weitesten Feld des Hip-Hop derzeit keine Gruppen unterwegs.
Wer den frühen Marshall Matters aka Eminem nicht verachtet und zudem keine Angst vor expliziten Texten hat, bekommt eine tighte Platte, die sich hervorragend eignet, nach einem anstregenden Tag seinen Frust abzubauen oder sich und seinen Frust auskennermäßig mit heruntergekurbelten Fenstern an der Ampel zu präsentieren. Dabei sollte man nur zwei Dinge beachten: Die Außentemperaturen und das keine englischen Muttersprachler in der Nähe sind. Aber irgendwas ist ja immer.
Künstler: Die Antwoord
Album: Ten$ion
Plattenfirma: Universal/Cooperative Music
Erscheinungsdatum: bereits erschienen
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Durchgehört – Musik für die Twilight-Generation