Music: Ludacris – Battle of the Sexes

Es ist mir echt schwer gefallen, diese Scheibe zu rezensieren. OK, lang wird es sicher nicht, aber es tut mir auch weh, Ludacris verreißen zu müssen. Immerhin ist der Lude einer meiner Lieblingsrapper und auch einer der wenigen aktuellen Rapper, den ich mag.

Wenn man sich schon die Features ansieht: Gucci Mane, Nicki Minaj, Trey Sonzs, Flo Rida und Ne-Yo… schon weiß man, dass Luda wohl doch auf die Charts zielt.
Die Rappern Shawnna, die früher bei Ludacris Label gesingt war, war zuerst als Partnerin für ein Kollo-Album mit Ludacris angekündigt. Dann verließ sie jedoch Ende 2009 Ludas Labelund der brachte jetzt das Projekt unter seinem Namen raus, aber noch mit Shawnnas Rap-Parts.
Los geht es mit einem fett produzierten INTRO. Luda & Shawana scheinen gut zu harmonieren. Luda rappt gewohnt schnell, was man auf seinen letzten beiden Alben ja etwas vermisste. Immerhin gibt es kaum einen Rapper, der so schnell & treffsicher wie Ludacris seine Worte aus dem Mund feuern kann.
Weiter geht’s mit HOW LOW, der ersten Single. Der Beat ist ein echtes Brett und auch Ludas schneller Rap tun ihr übriges, um selbst Tanzmuffel hier ihr Bein schwingen zu lassen. Leider auch der beste Track der Platte.
Fing sie doch recht flott an, so ist MY CHICK BAD richtig langsam, technisch und übertrieben kitschig. Luda mag hier auch super rappen, jedoch muss man sich echt fragen, wie Nicki Minaj zu einem Vertrag gekommen ist, da ihr Part einfach nur schrecklich ist.
EVERYBOBY DRUNK tropft auch so daher, eine langweilige Computerstimme wiederholt zu Anfang knapp über eine halbe Minute einen langweiligen Satz. Wer danach nicht skippt, wird aber auch nicht glücklich: übertrieben kitschig & technisch tropft der Song so dahin.
Wirklich jeder weitere Song klingt Technisch, Kitschig, Klischee mässig, Langweilig und überhaupt nicht aufregend. Besonders nervt mich SEX ROOM. Im Technisch verzerrten Refrain versucht Luda Schlafzimmeratmosphäre aufzubauen, auf PARTY NO MO oder HEY HO! Hingegen Partystimmung. Alle drei Songs gehen in die Hose. Höchstens der gute Beat von HEY HO! wäre hervorzuheben.
Die größte Enttäuschung dieser Platte ist jedoch die Themenwahl: Auf seinen letzten 2 Alben zeigte sich Luda zwar ruhiger & langsamer, aber er erzählte viel persönliches, und verband es manchmal sogar gelungen mit Partystimmung. Auf seiner neuesten Scheibe protz Luda jedoch nur mit Sex, Frauen und nochmals Sex.
Ich fasse zusammen: BATTLE OF THE SEXES ist ein kitschiges, technisiertes Stück Langeweile und für mich die wohl größte Enttäuschung im Jahr 2010. Kein anderes Album, weder von Eminem noch von Linkin Park oder sonst wem hat mich so enttäuscht wie dieses Projekt von Luda. Ein absoluter Reinfall, dessen Kauf sich nur wegen des halbwegs netten INTRO und dem Mega-Songs HOW LOW (der mir heute auch noch gefällt) rechtfertigt.
Ludacris – Battles of the Sexes
VÖ: 12. März 2010
Genre: Hip-Hop/ R’N B
2/10 Punkten
Artikel geschrieben von: G. Score


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