Music: Hurricane 2014

"Meeeeh, wieso ist unser Zelt offen?" "Hat jemand mal 'nen Dosenöffner?" "Hey das Dosenbier ganz unten ist sogar noch kühl. So halb." "Ich schnuf nur Dreck aus meiner Nase, uuugh." "Bah meine Hände sehen vielleicht schwarz aus." 

Hach, I LOVE FESTIVAL-SAISON! 

Music: Hurricane 2014
Dieses Gefühl, wenn du vielleicht zwei Stunden gepennt hast - schräg auf einem Hang direkt auf Steinen und Kieseln - vielleicht auch auf Müll. Der erste Griff, der morgens noch im Zelt zum Alkohol geht. Das Dosenbier, was wirklich nur auf Festivals schmeckt und die Ravioli-Dosen, die man am letzten Tag als Wurfgeschoss benutzt. Hach. Gut, mann muss es geil finden, aber ich mag die Festival-Saison. Und nach Rock am Ring, wo ich recht dekadent als Pressetante in einer Pension hauste, war es beim Hurricane wieder back to the roots. Keine private Dusche, dafür Sammelduschen mit so wenig Wasser, dass das Shampoo fast nicht aus den Haaren wollte. Mit Dixiklos, statt einem privaten Bad - mit Gerüchen, die ich nicht beschreiben will. Mit Augenringen statt Make-Up. Und mit verdammt verdammt verdammt (!) viel Dreck. Denn das Festival in Scheeßel steht auf einer Sand-Rennstrecke, die bei unserem Wetter vergangenes Wochenende uns so richtig den Mittelfinger zeigte. Es staubte und dreckte so krass, da kam kein Abschminktuch gegen an. Meine Finger habe ich drei Tage danach noch mit einer Zahnbürste gereinigt. Die Waschmaschine spülte den Dreck aus den Klamotten und mein Gesicht ... naja, es sah halt aus wie Conchita Wurst. 
Music: Hurricane 2014
Unsere Crew hatte Panda-Ballons und eine Einhorn-Flagge :)

Zum zweiten Mal war ich auf dem Hurricane und zeltete mit Freunden. Und ich muss leider sagen: Mensch, liebe Organisatoren - das war ja wohl nix. Die Beschilderungen, wo welcher Zeltplatz ist und wo welcher Parkplatz, sind schlicht nicht existent. Wir kamen am Donnerstag an, wollten auf einen bestimmten Park- und Zeltplatz und wurden einfach nicht gelassen. Weil die Ordner und Helfer vor Ort selbst nicht wussten, auf welchem Platz sie sich befanden. Weil es keine vernünftigen Schilder gab, wo man zu welchem Platz mit dem Auto langfahren muss. Und weil unfähige Menschen uns einfach falsche Infos gegeben haben - aber hauptsache so tun, als hätte man Ahnung. Sprich: Wir mussten am Arsch der Welt parken und zu unserem Wunsch-Zeltplatz eine Stunde lang laufen. Ist richtig angenehm mit kiloweise Gepäck, Gepäck, Gepäck. Ich glaube wir waren gegen 13 Uhr in Scheeßel und gegen 22 Uhr hatten wir dann mal alles an unserem Zeltplatz. Herrlich. Für 2015 plädiere ich auf eine bessere Beschilderung - mein Rücken würde es danken. 

Music: Hurricane 2014 Pokémon wurde bei uns gehört - die Eingänge zum Zeltplatz am Anreisetag waren hingegen ein Graus! 
Die Bands waren dafür sehr gut. Meine Highlights waren Casper, Fettes Brot und Ed Sheeran. Am Samstag haben wir Mädels viele Acts verpasst, wollten aber Fußball gucken. Und da die Hurricane-Betreiber gegen ein Public Viewing auf dem Festival-Gelände waren, blieben wir diesem auch fern. Es hieß: Ab ins Dorf und Fußball gucken. In einer verdammt süßen Eisdiele versammelte sich ein Hurricane-Haufen zum Rudelgucken und es war einfach nur witzig. Okay, lag vielleicht auch an den durchschnittlichen zwei Promille pro Person. Danach liefen wir gut gelaunt und mit gewaschenen Händen dank Eisdielen-Klo zum Zeltplatz zurück. Lykke Li habe ich leider verpasst, aber das ist auch der einzige Wermutstropfen. 

Music: Hurricane 2014

Wettertechnisch hatten wir irgendwie alles. Den krassen Wind, aber auch dazwischen heiße Sonnenstrahlen und fette Schauer. Man wusste irgendwie nie so richtig, was man anziehen sollte. Aber da wir eh bis Nachmittags im Jogger am Zeltplatz waren und Flunkyball zockten, haben wir uns danach einfach für den Lagen-Look entschieden. Jacke und Schal in die Tasche gepackt und das Regencape nicht vergessen - feddisch. Die Jutebeutel wurden dieses Jahr übrigens von Turnbeuteln abgelöst. Ich hatte meinen Wrestling-Beutel dabei und habe ansonsten 90 Prozent der Besucher mit ähnlichen Beutelchen gesehen. Klar, ist etwas diebessicherer, als die offenen Beuteltaschen und auch bequemer, da sie nicht so leicht in der Menge vom Arm rutschen können. 

Music: Hurricane 2014
Ob ich ein drittes Mal zum Hurricane fahre? Ich weiß nicht. Erstmal die Bands abwarten und dann die Menschen, die wieder mit mir fahren. Denn mit den richtigen Leuten ist auch ein echt dämlich organisiertes Festival genial. Und so war es auch dieses Jahr. Die Truppe war super und deswegen war es ein unvergessliches Wochenende ohne einen Funken Netz - falls ihr euch gefragt habt, wieso ich nix gepostet habe. Es ging einfach nix und selbst 'ne iMessage kam nicht durch ohne Presseband und WLAN-Zugang ;) 

Wart ihr auch da? Wie hat es euch gefallen? Ich hab leider sehr viele Menschen, die da waren, nicht getroffen oder in der Menge einfach nicht erkannt. Aber hey - ohne Netz und Empfang kann man sich auch leider per whatsapp oder SMS nicht verabreden. Hatte noch kurz über Staub-Rauchzeichen nachgedacht ... 

Music: Hurricane 2014
Music: Hurricane 2014
Music: Hurricane 2014
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