Music: Eminem – "Relapse"

2009 kehrte der wohl erfolgreichste Rapper der Welt nach 5 Jahren Pause ins Rampenlicht zurück, Eminem! Sein letzte Album ENCORE war ja nicht grade hochgelobt, besonders, wenn man es mit den 3 Vorgängern vergleicht. Aber inzwischen steht RELAPSE ja im Schatten von RECOVERY, Em’s neuem Werk. Jedoch ziehe ich RELAPSE der RECOVERY vor.
Nach dem düsteren Intro folgt der Song 3 A.M. Dabei ist dieser Song eher Mittelmaß. Die hohe Stimmlage von Eminem und seine Art, wie er hier rappt, kann mit der Zeit auch auf die Nerven gehen. Das Instrumental ist zwar ganz cool, knallt schön rein, aber eher ein verhaltener Start. Mit MY MOM folgt schon das erste Album Highlight. In bekannter Manier verarscht er seine Mutter, wirft ihr vor, nie zu Elternabenden gekommen zu sein und ihm als Baby Valium ins Essen gemischt zu haben. Auch seine Art, wie er hier rappt, nervt nicht mehr so wie auf 3 A.M. Der Beat dazu ist einfach genial. Warum? Weil er von Dr. Dre kommt! Und es kommt noch besser: der hat das Album fast ganz alleine produziert. Da freut man sich doch gleich auf den Rest.
INSANE ist jedoch eher wieder ein mittelmäßiger Song. Hier stört nicht Eminem, sondern der Beat, dessen hohe Lage mit der Zeit doch arg die Nerven strapaziert. Auf BAGPIPES FROM BAGDAHD verascht Eminem seine ehemalige Liebe Mariah Carey. Der exotische Beat ist wieder super, auch Eminem merkt man seine Freude bzw. sein Elan an. Auf HELLO stellt Eminem sogar sein eigentlich begrabenes Alter Ego Slim Shady auferstehen. Tut gut, ihn zu dem krachenden Beat zu hören. Auch dieser Track weiß zu gefallen.
SAME SONG & DANCE beginnt auch wieder mit einem genialen Instrumental, das zum Teil sogar G-Funk Elemente (also, eine knarrende Bassline) beinhaltet. Auch Em’s Flow ist gut. Dann folgt die erste Single, WE MADE YOU. Das Thema ist mal wieder eine Veraschung diverser Promis. Zwar mag ich so schnelle Eminem Songs nicht so, aber normalen Pop-Höhrern gefällt er sicher. Warum ich diesen Track also trotzdem mag? Der Beat ist schlicht göttlich und der beste seit Dre’s Produktion von BUSINESS von 2002.
Wieder knarzend geht’s auf MEDICINE BALL weiter. So langsam geht aber die hohe Rap-Art von Eminem auf den Sack. Der Beat ist wie gewohnt klasse, aber sein Style… naja.
Der wohl langsamste Song der Platte ist STAY WIDE AWAKE. Eminem geht sogar noch eine Stimmlage höher, das kratzt schon wirklich am Erträglichen. Da kann auch der coole Beat nicht drüber hinwegtrösten. OLD TIME’S SAKE mit Dr. Dre gefällt mir jedoch wieder richtig gut. Das Instrumental ist ein gewohntes Brett, auch der Part vom Doktor weiß zu überzeugen. Auch Eminem ist eine Stimmlage runter gegangen, zum Glück. Beide ergänzen sich perfekt.
Ein weiterer Einfall ist jedoch MUST BE THE GANJA. so langsam ähnelt sich der Beat den Vorgängertracks, auch Ems Flow ist wieder schlechter geworden. BEAUTIFUL wird ja von vielen hysterisch gefeiert, mir sagt der Track jedoch gar nicht zu. Ein mittelmäßiger Beat (der einzige Nicht-Dre Beat der Platte), zudem ist Em’s Flow richtig schlecht, obwohl er hier auf seiner normalen Tonlage rappt.
Wieder ein Highlight ist dann CRACK A BOTTLE mit Dr. Dre & 50 Cent. Das Instrumental ist typical Dre, was einfach gute Qualität heißt. Der Refrain ist Eingängig, die Parts des Trios ebenfalls. Fiddie nuschelt sogar kaum. Definitiv einer der besten Hip-Hop Songs 2009.
UNDERGROUND beendet die Platte. Eine super Hook, Streicher, ganz schön groß aufgemacht. Auch Em’s Style gefällt.
RELAPSE scheidet sicher die Eminem Fans. Rap technisch war er sicher schon mal besser (Die beste Eminem CD bleibt THE EMINEM SHOW, 2002). Was die Platte jedoch fast heiligspricht, sind die genialen Dre Beats, die bis auf 2-3 Ausnahmen, schlicht genial geworden sind. Wer sich an dem Rapstyle nicht stört, dem wird die Platte gefallen. Wem der Style nicht gefällt, der kann sich immerhin über die Instrumentals freuen.
Eminem – Relapse
VÖ: 15.05.2009
Genre: Hip-Hop

7/10 Punkte

Artikel geschrieben von: G. Score


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