Die Wettervorhersage für Teneriffa hat mich ja insofern gefreut, als das wir dadurch die Gelegenheit hatten, das Museo de la Naturaleza y el Hombre (also ‘Museum für Natur und Mensch’) in Santa Cruz zu besuchen.
Wir interessieren uns sehr für die Flora und Fauna der Kanarischen Inseln, sowie für deren Entstehung.
Und ganz besonders interessiere ich mich für die Guanchen, die Urbevölkerung der Inseln, das nach der Eroberung durch die Konquistadoren fast rückstandslos in der spanischen Bevölkerung aufging.
Aber leider ist dieses Museum zu etwa 90% auf Spanisch.
Damit meine ich nicht nur die Sprache!
Ein Museum auf Spanisch
Vor jeder Abteilung sitzt ein verpennter Museumswärter und salutiert beinahe vor jedem neuen Besucher.
Dann wird man mit wichtiger Mine befragt, ob man denn nun “Tchermannia” oder “Inglese” wäre und erhält dann ein laminiertes Blatt mit einer übersetzten Kurzerklärung über die nun anzutreffende Sammlung.
Diese besteht aus verschiedenen und meist interessanten Exponaten und Bildern, bzw. Fotos.
Letztere sind zu 50% vergilbt und gehören ausgetauscht und die Erklärung zu den einzelnen Exponaten ist auf Spanisch gehalten, eine der vielen Sprachen, deren weder ich noch der Mann mächtig ist.
Das bedeutet: Man sieht eine x-beliebige Tonscherbe, die jede gute Hausfrau sofort entsorgt hätte.
Man denkt sich: Wenn dieses kaputte Ding in einer Vitrine liegt, muss dies einen besonderen Grund haben. Vielleicht ist das von den Guanchen?
Und liest dann auf dem Schildchen darunter etwas, was einen weder an “Muchas Grazias” oder “Hastalavista” erinnert, womit der persönliche Fremdsprachschatz komplett erschöpft wäre.
Nix gelernt im Museum
Ganz besonders schade fand ich dies bei obigen Bild, auf dem wahrscheinlich eine Erklärung zu verschiedenen steinzeitlichen Symbolen zu lesen ist – mehr kann ich leider nicht herausfinden.
Ob es besser gewesen wäre, sich einen dieser Audioguides in der Muttersprache zu leihen?
Wenn ich mir die komplette Museumsführung so überdenke, glaube ich das nicht.
Ein Museum auf Spanisch ist mal ganz originell.
Aber der geistige Nährwert geht gegen Null.
Foto: Kryptische Erklärung kryptischer Symbole ©Sabienes
Text: Museum auf Spanisch ©Sabienes