Früher sagte man immer „Muscheln gibt es nur in Monaten, die ein „R“ enthalten“.
War eine doofe Sache…nur wegen dieser alten Weisheit wurde dann aus „Mai“ der „Mari“, aus „Juni“ der „Jurni“, aus „Juli“ der „Jurli“ und aus „August“ der „Augrust“
Im Ernst, diese alte Weisheit machte früher, als die Kühl- und Transportmöglichkeiten nicht in der Art und Weise wie heute zur Verfügung standen, absolut Sinn.
Den Muscheln ist es doch eigentlich gleichgültig, wann sie verzehrt werden, aber sie verderben eben sehr schnell, vor allem, wenn sie nicht durchgängig gekühlt werden und dies kann in den warmen Sommermonaten natürlich schneller geschehen.
Die Weisheit mit den Monaten mit bzw. ohne „R“ ist also obsolet.
Aber dennoch gibt es einige Einschränkungen, was den Verzehr von Miesmuscheln angeht.
Was kaum bekannt ist: in Deutschland haben Miesmuscheln von Mitte April bis Ende Juni Schonzeit! Sie dürfen also nicht gesammelt/geerntet werden! Diese Schonzeit soll den Muscheln die Möglichkeit geben ihre (bis 10.000.000) Eier bzw Spermien abzugeben und so für den Fortbestand der Art zu sorgen.
Außerdem (so sagen Kenner der Materie) schmecken Miesmuscheln in der Zeit von Juli bis Januar am besten. Danach wird ihr Fleisch, bedingt durch die Eier-/Samenproduktion und das Ablaichen, weich.
Also haben wir doch einen guten Zeitpunkt erwischt
Zutaten für 2 Personen:
- 2 kg Miesmuscheln
- 2 Zwiebeln
- 3 Knoblauchzehen
- 1 Stange Staudensellerie
- 120 g Karotten/Möhren
- 200 ml Weißwein, trocken; wir: Silvaner
- 200 ml Gemüsebrühe
- 2 TL Currypulver
- Salz
- Pfeffer, frisch gemahlen
- 2 EL Olivenöl
- 1 – 2 EL Zitronensaft
- 200 g Crème fraîche
Zubereitung:
Die Miesmuscheln unter fließendem, kalten Wasser abbürsten und die Bartfäden („Byssusfäden“) entfernen.
Muscheln, die nicht fest geschlossen oder beschädigt sind, aussortieren.
Zwiebel und Knoblauch fein würfeln.
Staudensellerie und Karotten in dünne Scheiben schneiden.
Das Olivenöl in einem ausreichen großen Topf erhitzen.
Zwiebel und Knoblauch darin andünsten.
Sellerie, Karotten und 1 TL Currypulver dazu geben und 3 bis 4 Minuten dünsten/rösten.
Mit Salz und frisch gemahlenem Pfeffer würzen und mit Wein und Brühe ablöschen.
Mit geschlossenem Deckel 5 Minuten köcheln lassen.
Die Temperatur erhöhen („Vollgas“) und die Muscheln in den Topf geben. Mit geschlossenem Deckel kochen bis sich die Muscheln geöffnet haben – 5 bis 6 Minuten.
Es kommt immer wieder mal vor, dass einige Muscheln sich beim Kochen nicht öffnen. Diese Muscheln waren schon vor der Zubereitung abgestorben. Da man nicht sagen kann wie lange vorher, sollte man diese Muscheln auf keinen Fall essen!! Ansonsten droht Vergiftungsgefahr!!
…und mit einer Fischvergiftung ist nicht zu spaßen!!!
Die Muscheln aus dem Sud nehmen, nicht geöffnete Muscheln dabei entsorgen, warm stellen.
Den Sud durch ein Küchensieb abgießen, Flüssigkeit auffangen. Gemüse entsorgen.
Die Flüssigkeit zurück in den Topf geben und unter großer Hitze auf etwa 300 ml einreduzieren.
Zitronensaft, restliches Currypulver und Crème fraîche in den Sud geben und verrühren.
Abschmecken, wieder aufkochen und die Muscheln zurück in den Topf geben.
Deckel schließen und die Muscheln kurz 1 bis 2 Minuten wieder erhitzen.
Dazu passt ein frisches Baguette und ein gutes Gläschen Wein
Und wer wissen möchte, wie man das Geschlecht einer Miesmuschel bestimmt bzw. wie „Profis“ Muscheln essen, der kann das >>> hier <<< nachlesen.