Murasaki Baby

Im Laufe der Jahre ist aus der PS Vita eine Indie-Maschine geworden, die bestens mit allen Titeln versorgt wird, welche auf dem Markt erscheinen. Dabei kommt es aber nur noch selten vor, dass die besonderen Features des Handheld ausgiebig genutzt werden – Murasaki Baby soll dies nun ändern.

In einem (Tim) Burton-haften Albtraumszenario gilt es, ein hilfloses Baby an der Hand zu nehmen und durch eine düstere, abstrakte Welt zu führen. Das besondere daran: Der Spieler verwendet dabei direkt den eigenen Finger am (vorderen und hinteren) Touchpad. So muss die Spielfigur durch die Levels manövriert werden – zieht man an zu schnell an der Hand des Kleinwüchsigen stolpert es schon mal und stets muss zudem noch ein Luftballon, den das Baby hält, beschützt werden. Mit weiteren Fingereinsatz können Hindernisse zur Seite geräumt werden, der Ballon umhergezogen oder Regenschirme platziert werden. Multitasking gehört bei Murasaki Baby zum Alltag, sodass der Multitouch-Screen der PS Vita wie selten optimal zum Einsatz kommt.

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Das hintere Touchpad dient dazu aufgesammelte Spezialfähigkeiten einzusetzen. Der Spieler ändert den Hintergrund der Welt und stellt so neue Bedingungen her: Ob Regen, Wind oder nur gähnende Leere – in jedem Level gibt es andere Fähigkeiten aufzusammeln, sodass das Lösen der kniffligen Denkaufgaben stets frisch bleibt. Vor allem zwei Umstände hindern den Titel allerdings daran wirklich zum Klassiker zu werden: Zum einen werden teilweise strikt koordinierte Eingaben von den Aufgaben eingefordert, wodurch aus dem Ganzen schon mal eine fummelige Angelegenheit wird. Da muss das Baby gezogen, der Luftballon gehalten und Gegner zerdrückt werden, während man die Hintergründe wechselt um sicher zu stellen, dass das der Säugling nicht in seinen Spieltod stürzt. Unnötiger Frust ist da vorprogrammiert.

Zum anderen ist Murasaki Baby eine streng lineare Angelegenheit: Zwar laden vielfältige Fähigkeiten zum Aus- und Herumprobieren ein, eine wirkliche Gelegenheit dazu bleibt aber aus, wenn man strikt dem linearen Levelverlauf folgen muss. Doch der Kritik genug: Murasaki Baby ist unterhaltsam und ungewöhnlich, die schrullige Präsentation sehenswert und die PS Vita ist zudem nicht mit viele Titel gesegnet, die sich vom allgemeinen Status Quo unterscheiden. Einen näheren Blick ist der Titel also für einen ausgehungerten PS Vita-Besitzer auf jeden Fall wert.

Plattform: PS Vita (Version getestet), Spieler: 1, Altersfreigabe (PEGI): 7,
Release: 17.09.2014, http://murasakigame.com/


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