Nach den vergangenen Kommunalwahlen im März hat sich der Stadtrat in München unter Führung von Grünen und der SPD auf einen Koalitionsvertrag (PDF) geeinigt. Darin steht unter anderem: „Wo immer technisch und finanziell möglich setzt die Stadt auf offene Standards und freie Open-Source-lizenzierte Software und vermeidet damit absehbare Herstellerabhängigkeiten“.
Dieses Prämisse soll auch in Ausschreibungen aufgenommen werden, so dass die bayerische Landeshauptstadt in Zukunft auch wieder bevorzugt Open-Source-Software für ihre eigenen Bedürfnisse beschaffen wird.
Public Money, Public Code
Die Stadt will auch das von der Free Software Foundation Europe (FSFE) durch die gleichnamige Kampagne geprägte Motto „Public Money? Public Code!“ umsetzen. Im Koalitionsvertrag steht dazu: „Das heißt: Sofern keine personenbezogenen oder vertrauliche Daten enthalten sind, wird auch der Quellcode städtischer Software veröffentlicht“.
Der Pinguin ist zurück!
Nach 14 Jahren mit dem „LiMux“ genannten und hoch gelobten Linux-Projekt in München, das nach dem Eintritt von Söders CSU im Jahr 2017 von den Schreibtischen gefegt wurde, ist der Pinguin offensichtlich jetzt wieder da!
Per Pressemitteilung begrüßt die FSFE diesen Schritt. „Nachdem sich die vorherige Regierung aus SPD und CSU von der progressiven Freien-Software Strategie verabschiedet hatte, ist dieser Schritt nun ein positives Signal“, kommentierte das der FSFE-Präsident Matthias Kirschner.
Die FSFE will ein Auge drauf halten…
Allerdings weist die Organisation aber auch darauf hin, dass die Einschränkung im Koalitionsvertrag auf nicht personenbezogene bzw. nicht vertrauliche Daten „typische Schlupflöcher“ seien. Deshalb will die FSFE Umsetzung des Vertrages und kommende Ausschreibungen „genau beobachten“.