Mumford And Sons
„Wilder Mind“
(Universal)
Natürlich klang das gut. Es ist immer zu loben, wenn jemand etwas verändern möchte, den Stillstand verachtet, vielleicht sogar Besserung gelobt. Marcus Mumford hat wohl gewußt, dass es so nicht mehr lange gutgehen konnte – die Kritik mochte den Erfolg des zweiten Albums „Babel“ nur noch widerwillig anerkennen, zu sehr hatte es sich die Band in der Beschaulichkeit ihres Wohlfühlfolks gemütlich gemacht. Die Arenen waren noch voll, aber die Songs hatten schon deutlich die Originalität und Kraft des feinen Debüts „Sigh No More“ eingebüßt. Zudem schienen die Londoner mehr und mehr vom Tourbetrieb ermattet – Abwechslung musste her. Gute Idee. Trotzdem hätte man stutzig werden müssen, als auf dem Cover der neuen Platte diese „Notting-Hill“-Parkbank vor romantischer Großstadtkulisse erschien. Und spätestens mit der Nachricht, Mumford fände den Bandnamen mittlerweile ziemlich panne und würde zukünftig jedes akustische Instrument, besonders dieses ach so verhasste Banjo, aus dem Studio und von der Bühne verbannen, war Vorsicht geboten. Nun, da das vermeintlich ‚wilde‘ Ding draußen ist, weiß man auch, warum. Denn die vier haben zwar jede Menge Elektronik in ihre Songs gesteckt, haben sich große Mühe gegeben, den Stücken ein modernes Outfit zu verpassen – allein: An der Mittelmäßigkeit der Kompositionen hat sich leider nichts geändert. Gefällig plätschern und pluckern sie an einem vorbei, hübsch arrangiert, aber austauschbar und brav wie schon zuvor. Um Dämonen soll es gehen und man hört von allerlei grausigem Getier: Breitschultrige Biester, Wölfe, Schlangen, Monster gar – bedrohlich ist all das kaum, es bleibt ein Streichelzoo. Nimmt man hier die Musik von The National, die abgrundtiefen Seelennöte von Matt Berninger zum Vergleich, wird der Unterschied um so augenfälliger. Wo dieser tatsächlich kämpft und hadert, bleibt Mumford in seiner romantischen, selbstgefälligen Pose verhaftet – das reicht vielleicht für einen behaglichen Schauer oder eine laue Sommernachtsfahrt. Bleibenden Eindruck hinterlässt es kaum. Ob nun mit oder ohne Banjo. http://www.mumfordandsons.com/
17.07. Berlin, Waldbühne
18.07. Berlin, Waldbühne
Mumford & Sons - Believe (Official Audio) von lessano
„Wilder Mind“
(Universal)
Natürlich klang das gut. Es ist immer zu loben, wenn jemand etwas verändern möchte, den Stillstand verachtet, vielleicht sogar Besserung gelobt. Marcus Mumford hat wohl gewußt, dass es so nicht mehr lange gutgehen konnte – die Kritik mochte den Erfolg des zweiten Albums „Babel“ nur noch widerwillig anerkennen, zu sehr hatte es sich die Band in der Beschaulichkeit ihres Wohlfühlfolks gemütlich gemacht. Die Arenen waren noch voll, aber die Songs hatten schon deutlich die Originalität und Kraft des feinen Debüts „Sigh No More“ eingebüßt. Zudem schienen die Londoner mehr und mehr vom Tourbetrieb ermattet – Abwechslung musste her. Gute Idee. Trotzdem hätte man stutzig werden müssen, als auf dem Cover der neuen Platte diese „Notting-Hill“-Parkbank vor romantischer Großstadtkulisse erschien. Und spätestens mit der Nachricht, Mumford fände den Bandnamen mittlerweile ziemlich panne und würde zukünftig jedes akustische Instrument, besonders dieses ach so verhasste Banjo, aus dem Studio und von der Bühne verbannen, war Vorsicht geboten. Nun, da das vermeintlich ‚wilde‘ Ding draußen ist, weiß man auch, warum. Denn die vier haben zwar jede Menge Elektronik in ihre Songs gesteckt, haben sich große Mühe gegeben, den Stücken ein modernes Outfit zu verpassen – allein: An der Mittelmäßigkeit der Kompositionen hat sich leider nichts geändert. Gefällig plätschern und pluckern sie an einem vorbei, hübsch arrangiert, aber austauschbar und brav wie schon zuvor. Um Dämonen soll es gehen und man hört von allerlei grausigem Getier: Breitschultrige Biester, Wölfe, Schlangen, Monster gar – bedrohlich ist all das kaum, es bleibt ein Streichelzoo. Nimmt man hier die Musik von The National, die abgrundtiefen Seelennöte von Matt Berninger zum Vergleich, wird der Unterschied um so augenfälliger. Wo dieser tatsächlich kämpft und hadert, bleibt Mumford in seiner romantischen, selbstgefälligen Pose verhaftet – das reicht vielleicht für einen behaglichen Schauer oder eine laue Sommernachtsfahrt. Bleibenden Eindruck hinterlässt es kaum. Ob nun mit oder ohne Banjo. http://www.mumfordandsons.com/
17.07. Berlin, Waldbühne
18.07. Berlin, Waldbühne
Mumford & Sons - Believe (Official Audio) von lessano