Müll reduzieren im Haushalt Teil 3.

Wäsche waschen

Vor kurzem habe ich die Anleitung für selbst.gemachtes Waschpulver bzw. Flüssigwaschmittel vorgestellt.

Die Kosten für selbst.gemachtes Waschmittel sind sehr gering, aber dafür hat man einen gewissen Aufwand, um es selber zuzubereiten. Es ist für mich auch nicht möglich, das Waschmittel gänzlich plastikfrei herzustellen, da Waschsoda ausschließlich in Plastik verpackt zu kaufen ist.

Anmerkung: In den Kommentaren des Beitrags Waschmittel selber machen war die Rede, dass es in manchen Ländern Waschsoda in Papier verpackt verkauft wird.

selbst.gemacht ist für mich diesmal keine Alternative

Eigentlich bin ich jemand, der wirklich gerne alles selber macht, aber das Herstellen von Waschpulver hat mir bedauerlicherweise keinen Spaß gemacht.

Obwohl ich neutrale Olivenölseife ohne Duftstoffe hatte, wurde beim Reiben der Seife ein sehr intensiver Geruch frei gesetzt und beim Vermischen von Seifenflocken und Waschsoda bekam ich durch den Waschsodastaub eine leichte Verätzung der Nasenschleimhäute.

Meine Motivation, nicht essbare Sachen selber zu machen ist auch wesentlich geringer, das gebe ich unumwunden zu. Ich koche lieber einen Pudding als Flüssigwaschmittel.

Auch mit der Waschleistung war ich nicht 100%ig zufrieden. Vielleicht wäre es eine Frage der Dosierungsanpassung an die Wasserhärte, aber die Motivation hält sich eindeutig in Grenzen.

Daher habe ich mich entschlossen, biologische Waschmittel zu testen, die es im Handel verpackungsfrei zu kaufen gibt.

Müllreduzierter Waschmitteleinkauf

In meinem Bioladen gibt es die Möglichkeit, verschiedene Waschmittel in selbst mitgebrachte Gefäße abgefüllt zu kaufen.

eine große Auswahl an verschiedenen Waschmitteln zum Abfüllen

eine große Auswahl an verschiedenen Waschmitteln zum Abfüllen

Als ich mich entschied, auf verpackungsfreies Waschmittel umzusteigen, habe ich natürlich zuerst alle Waschmittelflaschen verbraucht, bevor ich die Veränderung durchgeführt habe.

Ich habe lange überlegt, ob ich auch für die Aufbewahrung von Waschmittel eine plastikfreie Alternative wählen soll. Aber es waren dann drei Gründe, warum ich mich dagegen entschieden habe.

Einerseits ist es Bequemlichkeit. Es ist halt schon praktisch, diese Flasche mit der Dosierkappe weiter zu verwenden, sie liegt auch gut in der Hand. Der zweite Grund ist, dass die alten Flaschen Müll sind, wenn ich sie nicht weiter verwende. Statt dessen müsste ich irgendwelche anderen Flaschen dafür kaufen oder organisieren, was in dem Zusammenhang eine wirkliche Verschwendung von Ressourcen wäre. Einen dritten Grund habe ich auch noch, in die Flasche passen genau 1,5l Waschmittel, was für den Einkauf sehr praktisch ist.

Alle alten Waschmittelflaschen habe ich daher aufgehoben und von den Etiketten befreit, um sie weiter zu verwenden.

Biowaschmittel neutral

Getestet habe ich Bio-Waschmittel neutral für 30° 60° 95°C. Empfohlen für bunte und weiße Wäsche aus Baumwolle, Leinen, Hanf und Mischgewebe.

Flüssigwaschmittel im alten Behälter

Flüssigwaschmittel im alten Behälter

Inhaltsstoffe: Seife aus Rapsöl/Sonnenblumenöl aus kontr. biolog. Anbau, Zuckertensid, Kokosfettalkoholsulfat, Pflanzlicher Alkohol (Äthanol), Rizinusöl sulfatiert, Citrat, Wasser, gewirbelt

Das Waschmittel ist ohne Duftstoffe, was mir besonders wichtig ist.

Der Preis

Die Kosten für das Biowaschmittel betragen 4,20 Euro pro Liter, ich habe also 6,30 Euro für diese Flasche bezahlt. Da muss man schon mal schlucken, wenn man für die Flasche konventionelles Waschmittel nur rund 3,– Euro bezahlt.

Bei leicht verschmutzter Wäsche werden rd. 60 ml Waschmittel empfohlen. Die Flasche mit 1,5l Waschmittel reicht also für rd. 25 Waschmaschinen-Füllungen, was Kosten von rd. 0,26 Euro pro Waschmaschine sind. Das finde ich wieder voll ok.

Selbst abfüllen ist auf jeden Fall billiger als Ökowaschmittel in der Plastikflasche zu kaufen.

Und nachdem es mir wichtig ist, weniger Müll zu verursachen und natürlich auch weniger giftiges Abwasser zu erzeugen, ist mir das den Preisunterschied gegenüber konventionellem Waschmitteln jedenfalls wert.

Gallseife – das Wunderding

Für hartnäckige Flecken verwende ich feste Gallseife, die gegen viele Arten von Flecken, insbesondere gegen Fett-, Stärke-, Blut-, Obst- und Eiweißflecken sehr gut wirkt.

Die betroffene Stelle wird angefeuchtet, mit einem Stück Gallseife kräftig eingerieben und anschließend ausgewaschen. Danach wiederhole ich den Vorgang, lasse die Gallseife jedoch einige Stunden einwirken und wasche danach das Kleidungsstück ohne vorheriges Auswaschen wie gewohnt in der Waschmaschine.

Mit Gallseife habe ich noch alle Flecken entfernen können, ein perfekter Alleskönner für mich!

Wolle und Seide

Im Biowaschmittelbereich gibt es auch ein Waschmittel für Wolle und Seide, nämlich Olivenwaschmittel.

Inhaltsstoffe: Olivenölseife aus kontroll. biol. Anbau/biol.-dynam. Anbau, Zuckertensid, Seife aus Rapsöl/Sonnenblumenöl aus kontr. biol. Anbau, Pflanzlicher Alkohol (Äthanol), Citrat, Ätherisches Lavendelöl aus kontroll. biol. Anbau, Balsamische Zusätze aus kontr. biol. Anbau/Wildsammlung, Wasser, gewirbelt

Minimalismus beim Wäsche waschen

Viele Menschen verwenden Weichspüler, weil die Wäsche so kuschelig weich wird und danach so gut riecht.

Für mich fühlt sich weichgespülte Wäsche nicht gut an, ich habe immer den Eindruck, es bleibt etwas an meinen Fingern kleben. Und den Geruch mag ich auch nicht. Meine Kleidung soll nach gar nichts riechen, wenn ich sie trage vielleicht irgendwann nach mir aber das ist es schon.

Meine Wäsche wasche ich jetzt schon seit gut 30 Jahren ersatzlos ohne Weichspüler, welcher mir noch nie abgegangen ist.

Was mir jedoch aufgefallen ist, mit dem neuen Biowaschmittel wird die Wäsche weicher als mit dem konventionellen Waschmittel.

Bleichmittel verwende ich nur, wenn es unbedingt nötig ist und extreme Verschmutzungen vorhanden sind. Daher kaufe ich es als Baustein extra.

weniger ist gut für die Umwelt

Für mich geht es beim Thema “Wäsche waschen” nicht nur um eine Reduktion des Verpackungsmülls sondern auch um eine Reduktion des Waschmittels. Je weniger Waschmittel ich verbrauche, desto weniger wandert ins Abwasser.

* Flecken in Kleidung werden IMMER vorbehandelt, möglichst unmittelbar, nachdem sie entstanden sind. Gallseife, die man als festes Waschstück in einem Karton zu kaufen bekommt, ist dazu perfekt geeignet. Dadurch kann das Waschmittel immer so niedrig wie möglich dosiert werden.

* Wenn ich Küchenwäsche bzw. Kleidung mit Fettflecken wasche, kommt ein Esslöffel Waschsoda in die Waschmaschine. Dadurch wird Fett perfekt gelöst und ich spare Waschmittel.

* Auf Weichspüler verzichte ich insbesondere wegen der Duftstoffe sehr gerne.

* Nicht immer muss man Bleichmittel verwenden, oft ersetzt die Sonne das Bleichmittel.

* Manche Flecken wie z.B. Kernölflecken verschwinden im Sonnenlicht.

* Wollkleidung kann durch ausführliches Lüften länger getragen werden.

* Auch Baumwollkleidung kann nach ausführlichen Lüften manchmal nochmals getragen werden.

* Auf den Wäschetrockner kann ich gerne verzichten, das ist nur ein Stromfresser. Ich hänge meine Wäsche auf den Wäscheständer zum Trocknen auf. Nein, ich habe keinen eigenen Waschraum zur Verfügung, der Wäscheständer steht im Wohnzimmer herum, wenn das Wetter schlecht oder Winter ist. Im Winter freue ich mich darüber, dass die Heizungsluft nicht ganz so trocken ist.

platzsparender Wäscheständerturm

platzsparender Wäscheständerturm


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Im Index Müll reduzieren findest Du eine Übersicht über alle bisherigen Beiträge zum Thema Müll reduzieren.


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