Die Katze ist aus dem Sack - und es ist ein schwarzer Tag für Donald Trump.
Donnerstag wurde der v ollständige Bericht von FBI-Sonderermittler Bob Mueller publiziert. Wieder packt das Skandalfieber Washington. Denn der Mueller Report (verfasst nach 23 Monaten Untersuchungen, 500 Verhören) ist explosiv - zumindest politisch.
Der US-Präsident geriet dutzendfach hart an den Rand krimineller Akte, sowohl im Skandal Kremlgate, den Verbindungen zwischen Team Trump und dem Kreml, als auch folgenden Versuchen der Justizbehinderung.
Fesselnde Passagen sind in dem Report (182 Seiten, 266 Seiten Anhänge) enthalten. Als Trump von der Ernennung eines Sonderermittlers erfuhr, fluchte er im Oval Office: „Ich bin gefu...! Das ist das Ende meiner Präsidentschaft!"
In der Russencausa beschreibt Mueller zahlreiche Kontakte mit Russen, die zugunsten Trump die Wahl manipulierten. Ex-Wahlkampfchef Paul Manafort versprach sogar interne Umfragedaten in wahlwichtigen Schaukelstaaten. Dazu wären auch Beweise vernichtet worden, es gab verschlüsselte Geheimkanäle, so der Report.
Der FBI-Mann nennt zehn Vorfälle der mutmaßlichen Justizbehinderung durch einen als Wüterich beschriebenen Trump: Er hätte seinen Anwalt angewiesen, den damaligen Justizminister Jeff Sessions aufzufordern, Mueller zu feuern.
Auch der Rauswurf von FBI-Chef James Comey wird als Versuch bewertet, Ermittlungen abzuwürgen. Anwalt Michael Cohen wäre von Trump durch Lob und Drohungen manipuliert worden, um den Kongress anzulügen.
Am Ende jedoch drückte sich FBI-Veteran Mueller davor, strafrechtliche Anklagen zu empfehlen. Justizminister William Barr rettete dann Trump, als er freihändig entschied, die Suppe wäre zu dünn.
Klar ist: Der Mueller-Report bietet keinesfalls jene „totale Entlastung", über die Trump seit Wochen jubelt.