Muammar al Gaddafi erhält Asyl in der Schweiz

Von Senfwurst @senfwurst
Die humanitäre Tradition der Schweiz...
...gebietet uns, dass wir auch einen Mann wie Muammar al Gaddafi bei uns aufnehmen. Er erfüllt die klassischen Bedingungen für einen Asylantrag wie z.B. dass er in seinem Heimtland verfolgt und mit dem Leben bedroht wird.
Die SVP hätte früher wohl nichts...
...dagegen gehabt. Denn vor noch nicht langer Zeit war Muammar al Gaddafi der lybische Staatschef, Dann kam eine Zeit wo sein Name nur mit vorherigen juristischen Abklärungen in den Zeitungen gedruckt werden konnte. Immer noch wurde der Geiselnehmer von der Schweiz als Staatschef und ausnahmsweise als Matchthaber bezeichnet. Erst in letzter Zeit, seit immer mehr Greueltaten ans Licht kommen, wird er öffentlich Diktator genennt.
Die Genfer Polizei hat wohl...
...richtig gehandelt als sie den Sohn vom lybischen Terrorfürsten und dessen Frau inhaftierten. Denn eine Haushaltsangestelte der beiden wurde in Lybien offenbar brutal misshandelt (Link). Der lybische Diktatorenclan hat selber bestimmt was Recht und Unrecht ist.
Die Schweizer Politik ist genau so...
...unehrlich wie die vom lybischen Diktator. Natürlich ist sie nicht 1:1 vergleichbar, bei uns werden keine Menschen gequält, gefoltert oder ermordet. Eigentlich wussten wir schon lange, dass Muammar al Gaddafi nicht demokratisch gewählt worden ist. Auch ist nicht erst seit dem Lockerbie-Anschlag bekannt, dass er aktiv Terroristen unterstützte oder eventuell die Anschläge selber anordnete. Trotzdem hat die offizielle Schweiz dazu geschwiegen.
So lange es für die Schweiz von Vorteil ist...
...verschliessen unsere Landesvertreter die Augen vor dem offensichtlichen Unrecht. Wer hat z.B. den Mut die chinesische Führung für die Menschenrechtsverletzungen öffentlich zu kritisieren? In einem Nebensatz heisst es manchmal dass diese Frage auch gestellt wurde. Ist die Schweizer Politik wirklich so viel besser und so viel ehrlicher, dass wir auf andere Länder herabsehen können? Auch bei uns regiert die Macht und das Geld - und beide sind praktisch nie demokratisch verteilt.