MS MR – Fantasy

Dies ist eine fiktive Geschichte zu dem Song »Fantasy« von MS MR.

Der Song »Fantasy«

Die Geschichte

Sie liegt in einem Feld. Irgendwo im Nirgendwo. Weit und Breit nur Süßgräser und sie liegt mittendrin.

Sie liegt auf dem Rücken, spürt das Gras im Nacken und zwischen den Zehen. Ihre Augen sind geschlossen und sie atmet tief ein und wieder aus.

»Don’t know what you think you saw
You didn’t know at all
Lost sight of who you are«

Sie öffnet langsam ihre Augen und ihr Blick ist auf den strahlend blauen Himmel gerichtet. Außer blau sieht die nur eine Elster, wie sie zielstrebig gen Unendlichkeit fliegt.

Ein Lächeln wandert über ihr Gesicht und sie fängt an sich zu strecken, als wäre sie aus einem langem Mittagsschläfchen erwacht.

»Came to make a connection
Force myself in a dimension
Lost sight of myself«

Sie setzt sich langsam auf und fährt dabei mit ihren Händen über das weiche Grün. Ihre Augen verfolgen weiterhin den Vogel, wie er immer kleiner wird und fast nicht mehr zu erkennen ist.

»If I could force my heart, my ears, my mind
And eyes to get in line«

Langsam steht sie auf, allein im großen weiten Feld und spürt den weichen Boden unter ihren Fußsohlen. Der Vogel ist nun verschwunden und sie schaut ihm dennoch nach.

»Maybe I’ll find something real
Not a fantasy so divine
Let myself down each time«

Plötzlich spürt sie einen Windhauch aus der Richtung, aus der der Vogel kam. Sie dreht sich entgegen dem verschwundenen Vogel und schließt erneut die Augen, um den Wind besser zu spüren.

»Let myself down each time«

Der Wind kommt in Fahrt, pustet ihr regelrecht ins Gesicht und bringt ihre Haare zum wehen.

Sie nimmt den Wind als Zeichen war, als Grund weiter zu ziehen und sie rennt los. Rennt mit dem Wind, dem Vogel hinterher, durch Feld, durch Grün, durch Gräser und ihre Füße schweben mit dem Wind.

»How could you be what I wanna see?«

Sie lässt sich tragen, wird immer schneller, sprintet das Feld entlang, als versuche sie den Vogel wieder einzuholen.

»How could you be what I wanna see?«

Im Sprint erkennt sie, dass sie sich einer Landstraße nähert, die ihren bevorstehenden Weg durchquert.

»How could you be what I wanna see?«

Sie ist noch weit davon entfernt, aber sie sieht einen LKW, wie er drauf und dran ist, ihr den Weg abzuschneiden.

»When my reality«

Sie sprintet schneller, rennt so schnell sie kann. Sie will die Straße überqueren, noch bevor der Lastwagen ihren Weg kreuzen wird.

»Could never live up, could never live up«

Sie schafft es, rennt über die Straße und sobald der LKW-Fahrer an ihr vorbei fährt, registriert er ihren Erfolg und streckt seinen Daumen aus dem Fenster.

»To the fantasy«

Sie grinst, freut sich über ihren schnellen Sprint, aber lässt sich davon nicht beirren, ihren Weg weiter zu verfolgen. Sie läuft weiter, barfuß über Wege und Straßen, durchstreift Wälder und Felder.

»Revolution from dissolution, hypnotizing and demoralizing«

Ihr Lauf führt sie in eine kleine bewohnte Gegend, durch die sie ihre dreckigen Füße ebenfalls tragen. Die Bewohner bemerken ihren unbeirrten Sprint, zeigen auf sie und ihnen fallen die fehlenden Schuhe auf.

»Pressure of the future, too much for today
How many hours will I let slip away«

Sie lächelt die Menschen an, zeigt ihnen ihren Ehrgeiz, indem sie sich von ihren erstaunten Blicken nicht ablenken lässt.

»Before I realize existing and living
Are not the same«

Ein Junge ist beeindruckt und fasst spontan den Entschluss, sie zu begleiten. Er zieht Schuhe und Socken aus und rennt hinter ihr her.

»Are not the same«

Als die anderen Bewohner das beobachten, entschließen sich noch mehr Jungs, sich dem Lauf anzuschließen und tun es dem anderen gleich.

Mehr als ein dutzend Jungen lassen alles stehen und liegen, verzichten auf ihre Fußbekleidung und laufen mit ihr in die Unendlichkeit.

»How could you be what I wanna see?
How could you be what I wanna see?
How could you be what I wanna see?«

Gemeinsam verlassen sie dieses kleine bewohnte Fleckchen, rennen über Gräser, steinige Wege und Felder. Die Jungen freuen sich, gemeinsam diesen Weg zu bestreiten, sie zu begleiten, lächeln sich an und motivieren sich gegenseitig immer weiter zu laufen.

»When my reality«

Aus der Ferne erkennen sie das Meer und laufen geradewegs darauf zu. Keine Umwege, Abbiegen kommt nicht in Frage. Die rennen immer geradeaus, so wie sie.

»Could never live up, could never live up
To the fantasy«

Sie erreichen das Meer und vor ihnen liegt ein steil abfallender Steinstrand.

Alle bleiben stehen. Die Jungen zögern, doch sie lächelt nur. Sie läuft weiter und die Jungen sind erstaunt, wie sie völlig unbeirrt und elegant über die spitzen Steine hüpft.

Es war ganz klar, sie musste auch weiter, auch über die groben Steine laufen und so rannten sie ihr hinterher.

Am Meer angekommen rennt sie weiter auf das Wasser zu, macht einen Kopfsprung und schwimmt. Immer weiter. Die Jungen bleiben am Wasser stehen, jubeln, springen, klatschen und rufen ihr hinterher.

»How could you be what I wanna see?
How could you be what I wanna see?
How could you be what I wanna see?«

Nach einigen Metern hört sie auf zu schwimmen und die Jungen werden ruhig. Sie können sie fast nicht mehr erkennen, so weit ist sie schon weg, aber sie sehen, dass sie sich nicht weiter von ihnen entfernt.

»When my reality
Could never live up, could never live up
To the fantasy«

Sie hatte die Elster wieder entdeckt, wie sie über ihr flog. Jetzt lässt sie sich auf dem Rücken treiben und schließt ihre Augen.

Sie treibt im Meer. Irgendwo im Nirgendwo. Weit und Breit nur Wasser und sie liegt mittendrin …


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