Mrs. Alis unpassende Leidenschaft
Helen Simonson
Droemer, 2012
978-3426198858
19,99 €
Ernest liebt Pflichterfüllung, Ernsthaftigkeit und die Regeln des Anstandes. Außerdem macht er sich gerne eine gute Tasse Tee. Da kommt ihn sein quirliger Sohn und seine überfürsorgliche Nachbarin gar nicht recht. Seine Frau ist zwar tot, aber deswegen müssen sie sich nicht so benehmen.
Auch seinen Job als Nachlassverwalter nimmt er sehr ernst, gäbe es da nicht ein paar Probleme und dann beginnt er auch noch Mrs. Alis, Jasmina kennenzulernen. Und als die beiden sich näher kommen, ist die Hölle los….
Die Protagonisten:
Major Pettigrew: Er ist mal Major gewesen und schätzt die Etikette. Gar nicht übel, aber anstregend wenn die Welt um einen herum von Manieren nichts mehr hält. Er ist schön ein netter Kerl und Humor hat er auch. Nur ist dieser britisch und der Leser muss ihn mögen sonst sieht es schlecht aus.
Sein Leben nimmt Pettigrew sehr bewusst war und manchmal weiß ich nicht, ob ihm die Reaktionen auf sein Leben wirklich so egal sind oder ob er nur so tut als ob!
Mrs. Ali: Bei Mrs. Ali ist von der Minute an hin klar, dass ich sie mögen werden
Die Anderen: Eine bunte Mischung aus englischem Volk. Vom Sohn bis zur zickigen Schwägerin ist aller Vertreten und muss es auch sein, denn in einer englischen Kleinstadt ist jeder Baustein wichtig.
Die Kulisse:
Stolzes England – kleines Dorf und ganz viel Aufruhr. So lässt es sich am Besten beschreiben. Und bei dieser Kulisse bleiben wir die ganze Zeit
Die Handlung:
Englischer, distinguierter Herr beginnt mit einer ausländischer aber nicht neuen Dorfbewohnerin etwas. Aber was eigentlich? Beide sind einsam und mögen zwei Dinge: Tee und Literteratur. Und dann geht es auch schon los: die schiefen Blicke, das Tuscheln und das Maul zerreißen.
Major Pettigrew hält immer dagegen und verteidigt alles was ihm lieb ist. Außerdem hat er noch andere Probleme, die meiner Ansicht nach oft zu sehr in den Fokus rücken.
Leider beklage ich auch einige Verluste. Ist das Buch am Anfang noch amüsant wegen der britischen Art, wird es mir später zu viel und ich kann mich damit nicht mehr anfreuden. An einigen Stellen ist es außerdem sehr langatmig und vollgestopft mit Gespräche.
Die Gestaltung:
Ich finde den englischen Titel: “Mr. Pettigrew`s Last Stand” viel passender als den deutschen Titel. Einfach, weil er mehr mit dem wirklichen Inhalt zu tun hat und die Quintessenz besser trifft.
Die Bewertung:
Ich empfand die Grundidee als sehr schön. Zum Teil war die Geschichte sehr langatmig und mir blieben die Leidenschaften der beiden Protagonisten etwas zu blass: