Mr. Bean versenkt Wickies Wikinger

Mr. Bean versenkt Wickies Wikinger

Mr. Bean macht auf James Bond und alle wollen’s sehen: 366.000 Kinozuschauer lockte Rowan Atkinson als Johnny English allein übers Wochenende in die deutschen Kinos, mehr als Wickie auf großer Fahrt. Dass Johnny English – Jetzt erst recht! den Gipfel der Charts erstürmt, hat einen schlichten Grund: Der Film ist super.

Bei Johnny English liegen Coolness und Planlosigkeit verblüffend nah beieinander. Atkinson stolpert aber anders als beim ersten Teil nicht mehr von einer parodistischen Szene in die nächste, sondern hat ein richtiges, zusammenhängendes Abenteuer zu bestehen. Mehr noch: Johnny English – Jetzt erst recht! hätte – den drastischsten Slapstick einmal außer Acht gelassen – in den Siebzigern ein wunderbares Roger-Moore-007-Abenteuer abgegeben, inklusive Bergfestung, Keilerei in einer Seilbahn, Intrigen beim Geheimdienst und einer mysteriösen Superwaffe.

Der Schlüssel zu selbiger Superwaffe besteht aus drei Teilen und Johnny English soll sie beschaffen. Dazu wird der Agent, der sich nach einem verpatzten Einsatz in Mosambik in einem tibetischen Kloster verkrümelt hatte, vom MI7 reaktiviert. Seine Chefin Pamela Thornton (Gillian Anderson) stellt ihm einen Assisten (Daniel Kaluuya) zur Seite. Und los geht das Agentenabenteuer.

Erfolgreich wie Daniel Craig – bloß mit schlechteren Manieren

Der Humor bei Johnny English – Jetzt erst recht! ergibt sich zu einem Gutteil gerade aus dieser Ernsthaftigkeit gegenüber der Geschichte. Atkinson strapaziert die englischen Tugenden Dezenz und Höflichkeit bis zum Äußersten. Wenn er bei einem Treffen mit dem Premierminister drei Minuten aufgrund einer Fehlfunktion seines Drehstuhls am Tisch ständig auf und ab fährt, sich das aber keiner der Anwesenden anmerken lässt, werden Erinnerungen an Loriots legendären Nudelsketch wach.

In einer der schönsten Aufnahmen des Films, braust English mit seinem 16-Zylinder-Dienstwagen in die Schweiz. Als er durch einen Bergort fährt, kann man seine Route aus der Luft gut anhand der aufblitzenden Radarfallen ausmachen.

Ähnlich wie Austin Powers in seinen besten Momenten, garniert auch Johnny English die Geschichte mit wohldosierten Portionen Realität. So muss Englishs Vorgesetzte zwischendurch einen Kindergeburtstag ausrichten und sein Assistent wohnt noch im Kinderzimmer bei seiner Mutter.

Apropos Mutter: Da Pamela Thorntons Mutter einer asiatischen Killerin entfernt ähnlich sieht, geht der Agent in seinem Übereifer mit einem Tablett auf sie los. Diesen Fehler wird er später wieder begehen und die Mörderin mit einer anderen, ungleich berühmteren Dame verwechseln. James Bond wird sich einen solchen Fehltritt in tausend Jahren nicht leisten. Wenn schon nicht den Erfolg an der Kinokasse, so hat Daniel Craigs Spion seinem Pendant zumindest eines voraus: gute Manieren.

Bestes Zitat: «Oh, ein Rolls Royce Phantom – der Rolls Royce unter den Autos.» (Johnny English nimmt seinen neuen Dienstwagen in Augenschein.)

Titel: Johnny English – Jetzt erst recht!
Regie: Oliver Parker
Darsteller: Rowan Atkinson, Gillian Anderson, Dominic West, Rosamund Pike, Daniel Kaluuya
Filmlänge: 101 Minuten
FSK: ab 6 Jahren
Verleih: Universal
Kinostart: bereits angelaufen

Quelle:
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«Johnny English» – Mr. Bean versenkt Wickies Wikinger

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Tags: Daniel Kaluuya, Dominic West, Gillian Anderson, James Bond, Johnny English, Mr. Bean, Oliver Parker, Rosamund Pike, Rown Atkinson

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