Im Zuge der Enttarnung einiger Pädophilen-Server hatte das Hacktivisten-Kollektiv Anonymous offensichtlich Hilfestellung von Firefox-Entwicklern der Mozilla Foundation. Dies geht aus Berichten der Ars Technica und der US-amerikanischen Webseite Cyber War News hervor.Im Rahmen der Operation Darknet wurden unter anderem Portale wie Lolita City und Hard Candy attackiert. Betroffen war außerdem das Webhosting-Unternehmen Freedom Hosting, das solchen Seiten Speicherplatz bereitstellt. Diese sind über Anonymisierungs-Dienste wie Freenode, I2P und Tor erreichbar.
Die Hacktivisten hatten Zugriff auf die IP-Adressen einiger Besucher, nachdem sie ihnen ein manipuliertes Update der Tor-Software zugeschanzt hatten. Eigenen Angaben zufolge hatte Anonymous von befreundeten Firefox-Entwicklern ein gefälschtes Zertifikat für das manipulierte Plugin Torbutton erhalten. Nachdem die Nutzer das gefälschte Update installiert hatten, war Anonymous im Besitz ihrer IP-Adressen und veröffentlichte knapp 200 davon.
Die DDoS-Attacken sollten keinesfalls dem Tor-Netzwerk schaden, heißt es im veröffentlichten Statement. Man befürworte Meinungsfreiheit und das Projekt, nicht aber den Missbrauch des Netzwerks für diese Zwecke. "Wir haben zweifelsfrei belegt, dass 70 Prozent der Besucher von The Hidden Wiki auf die Sektion Hard Candy zusteuern, wovon sie auf Seiten wie Lolita City zugreifen", so Anonymous in ihrem Statement.
Eine weitere Anonymous-Aktion ist unter anderem auf den US-Sender Fox News für Samstag, den 5. November angekündigt. Auch mit einem mexikanischen Drogenkartell hatten sich die Aktivisten angelegt, nachdem eines ihrer Mitglieder vom mexikanischen Zeta-Kartell entführt worden war. Einen weiteren Angriff hatte Anonymous auf Facebook angekündigt.
Update: Mozilla hat die Behauptungen dementiert. In einem E-Mail-Interview mit SecurityNewsDaily sagte Justin Scott von Mozilla: "Ich habe mich mit dem Add-Ons Team abgesprochen und niemand von Mozilla wurde von Anonymous kontaktiert. Außerdem zertifizieren wir keine Add-Ons."