Als Motorola zusammen mit Google das erste Tablet mit dem Betriebssystem Android 3.0 Honeycomb ankündigten, sah alles nach einem starken Rivalen für Apples iPad aus. Eine gute Hardware-Ausstattung gepaart mit einem für Tablets optimierten Interface ließen Branchenbeobachter große Hoffnungen in das Motorola Xoom setzen. Doch einer Analyse der Deutsche Bank nach, scheint der Start des neuen Alleskönners nicht so erfolgreich verlaufen sein, wie erwartet. Gerade einmal 100.000 Stück gingen innerhalb der ersten zwei Monate nach Marktantritt über die Ladentische. Zum Vergleich: Apple verkaufte am ersten Verkaufstag vor rund einem Jahr 300.000 Exemplare seines iPads.
Ursprünglich waren Analysten davon ausgegangen, dass Motorola 2011 zwischen 3 und 5 Millionen Xooms absetzen würde. Dabei ging man allerdings von einem vielfach besseren Start des Tablets aus. Wie die Branchenplattform Wired kommentiert, dürfte vor allem der vergleichsweise hohe Einstiegspreis des Xooms von anfänglichen 800 US-Dollar die Massen abgehalten haben. Zwar bietet das Gerät auch mehr Funktionen von Haus aus, dies reiche aber nicht, um sich gegen das Einsteigermodell des iPad 2s für 500 Dollar durchzusetzen. Das erste iPad ist bereits für unter 400 Dollar zu haben.
AppleInsider kritisiert weiters, dass Motorola einige Features versprach, die bis heute nicht ausgeliefert wurden - darunter die Unterstützung von Flash. Durchwachsene Testberichte aufgrund eines nicht ganz ausgereiften Betriebssystems und der nicht optimalen Verarbeitung ließen zudem keinen sonderlichen Hype aufkommen.
Gleichzeitig sieht sich Motorola Berichten nach auch mit einer schwachen Nachfrage nach dem neuen Smartphone-Flaggschiff Atrix konfrontiert. Das in den Medien hoch gelobte Handset wurde laut Wired ebenfalls zu teuer angesetzt. Dies sei daran zu erkennen, dass der Hersteller den Preis schon kurz nach dem Start um 50 US-Dollar senkte.