Motorisiert mit Babybauch? Bei komplikationsfreiem Schwangerschaftsverlauf spricht nichts dagegen.
Eine Schwangerschaft ist ein Ausnahmezustand. Um die bestmöglichen Bedingungen für das Ungeborene zu schaffen, werden die meisten Aspekte des Alltags hinterfragt – im Hinblick darauf, ob sie für das Baby gut sind oder ihm gar schaden könnten. Dies betrifft auch das Thema Fortbewegungsmöglichkeiten.
Motorisiert mit Auto
So lange Sie sich wohlfühlen und Ihre Schwangerschaft ohne Komplikationen verläuft, ist gegen das Autofahren nichts einzuwenden. Mit zunehmender Schwangerschaft kann dann aber – durch den Kugelbauch – Ihre Bewegungsfreiheit hinterm Steuer und damit die Reaktionsfähigkeit und Flexibilität nachlassen. Aus diesem Grund raten wir Ihnen, dann zum Beifahrer zu werden. Dadurch setzen Sie sich selbst auch weniger Stress aus.
Möchten Sie trotz wachsendem Bauch weiter selbst fahren, empfehlen wir Ihnen, einen Beifahrer mitzunehmen, der im Notfall helfen oder das Steuer übernehmen kann.
Egal ob Fahrer oder Beifahrer, das richtige Anlegen des Sicherheitsgurtes ist nun von besonderer Bedeutung. Lassen Sie diesen auch jetzt niemals weg.
Folgende Position eignet sich am besten: Stellen Sie den Sitz etwas nach hinten, um Raum für Ihren Bauch zu schaffen. Legen Sie den Schultergurt zwischen Brust und Bauch und nicht quer über den Bauch. Den Quergurt sollten Sie unterhalb des Bauches anlegen. Fahren Sie selbst, sollte zudem ein Mindestabstand von 25 Zentimetern zwischen Lenkrad und Bauchdecke eingehalten werden.
Falls Sie sehr viel fahren müssen, können Sie auch einen speziellen Gurt für Schwangere kaufen. Dieser kostet etwa 30 Euro und ist in Babyfachgeschäften und in manchen Autofachgeschäften erhältlich.
Motorisiert mit Motorroller
Falls keine Komplikationen in Ihrer Schwangerschaft auftreten, können Sie weiter wie bisher mit dem Motorroller fahren. Aber jede Frau erlebt ihre Schwangerschaft anders. Die eine hat überhaupt keine Probleme, andere leiden vor allem in den ersten Monaten unter Übelkeit, Kopfschmerzen, Rückenschmerzen oder anderen Beschwerden. Unter diesen Bedingungen sollten Sie das Rollerfahren dann lieber für einige Zeit einstellen. Bedenken Sie auch, dass Sie bei einem möglichen Unfall – anders als in einem Auto – weniger geschützt sind. Das Sturzrisiko sollte also nicht unterschätzt werden.
Motorisiert mit Motorrad
Ob Sie auch in der Schwangerschaft weiterhin Motorrad fahren dürfen, hängt natürlich davon ab, ob alles komplikationsfrei verläuft, aber auch ein Stück weit davon ab, welches Motorrad Sie fahren: So kommt es beispielsweise bei Einzylindern ohne Ausgleichswelle oder Choppern mit Starrrahmen zu recht starken Vibrationen. Das ist vor allem in den ersten drei Schwangerschaftsmonaten nicht günstig.
In der weiteren Schwangerschaft haben Frauen dann oft Schwierigkeiten, passende Motorradkleidung zu finden und etwa durch einen entsprechend weiten Nierengurt für ausreichenden Schutz beim Biken zu sorgen. Alles in allem gilt: Sie selbst entscheiden, ob Sie das Motorradfahren für die Zeit der Schwangerschaft aufgeben wollen oder nicht. Die Vibrationen und kurzen Stöße sind nicht unbedingt von Vorteil. Auch das Unfallrisiko beim Motorradfahren ist sehr hoch. Vielleicht gibt es in Ihrem Bekanntenkreis andere begeisterte Bikerinnen, die Tipps haben. Vor allem sollten Sie auch Ihre Frauenärztin oder Ihren Frauenarzt befragen, ob bei Ihnen Indikationen vorliegen, die das Fahren eines Motorrads zum Risiko machen.
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