Über Fronleichnam waren wir an der Mosel. Da ist es nicht nur schön, sondern da kann man auch gut hervorragende Weine trinken. Vor 11 Jahren bin ich mal mit dem Liegerad dort gewesen; diesmal war es eine kombinierte Rad&Zug-Tour mit einem festen Quartier in Graach.
Wir sind mit den Rädern in Köln in die Bahn um dann über Koblenz nach Bullay zu fahren und von dort die letzten 38 Kilometer selbst in die Pedale zu treten.
Auf dem Rückweg fuhren wir dann früh morgens nach Wittlich, um dort in die Bimmelbahn einzusteigen.
Was sich in der Theorie einfach anhört, scheitert in der Praxis an der Verkehrspolitik der Bundesländer und der Ausstattung der Züge, die mit den Unmengen an Radtouristen an solchen Feiertagswochenenden nicht fertig werden.
Immerhin; beim ersten Umstieg mussten wir nur zwei Züge wegen Überfüllung im Radabteil auslassen und auf dem Rückweg fehlte nur unser IC-Radabteil, für das wir reserviert hatten. Sonst war es ganz gut.
Ansonsten haben wir vor Ort per Fuß und Rad die Gegend unsicher gemacht, inklusive Flussfahrt auf dem Touristendampfer von Traben-Trarbach bis nach Bernkastel.
Wenn man nicht gerade in einer Horde Rad- oder Bustouristen festsitzt, ist es dort äußerst entspannend. Das gute Wetter tat sein übriges zur guten Laune, so dass ich das jederzeit wieder machen würde.
Jetzt zu den Bildern:
Fahrradabteil 2
Die Strecke Köln-Koblenz in der Bimmelbahn war äußerst entspannt. Die meisten Reisenden wollten nach Trier und sind in Köln in den direkten Zug dorthin eingestiegen.
Wetter
Bereits die erste Pause verhieß gutes Wetter. Nur an einem Tag war es etwas kühler. An dem Tag haben wir natürlich nicht wie sonst alle möglichen Pullover, Jacken und Tücher mitgeschleppt. Die waren immer nur der Ballast bei Touren durch die Mittagssonne.
Die Hochmoselbrücke
Eines der unsinnigsten und hässlichsten Bauvorhaben: Die Hochmoselbrücke. Eine Autobahnbrücke, die niemand braucht, niemand will und die Landschaft für immer verschandelt. Die Idee dafür stammt übrigens aus Zeiten des kalten Krieges; die USA wollten eine gute Verbindung ihrer verschiedenen Stützpunkte in Deutschland. Wenn die Brücke fertig ist, sparen Autofahrer 11 Minuten. Danke, Konjunkturpaket!
Graach
Unser 718-Einwohner-Kaff. Ohne Bäcker, Dorfladen und Internetempfang. Das hat durchaus entspannende Wirkung.
Graach an der Mosel
An der Mosel entlang ist es ja recht flach, aber die Weinberge haben es in sich – besonders auf dem Rad mit viel Gepäck.
Traben-Trarbach
In Traben-Trarbach war der Handyempfang besser, sonst war vieles schlechter. Dort kann auch der untalentierteste Gastronom überleben, da die Kundschaft per Bus dort abgeladen wird und sich in den seltensten Fällen über Bewertungen im Internet den Laden aussucht. Für zwei Stunden ist es dort aber ganz nett.
Bernkastel-Kues
Bernkastel ist deutlich schöner als Traben-Trarbach. Aber nur, von 7.00-8.30 Uhr und nach 20.30 Uhr. Dann sind die Reisebusse weg.
Riesling
Der Ausgangsstoff für tolle Sommerabende: Riesling. Geht immer. „Unser“ Weingut produzierte diverse Köstlichkeiten mit teilweise erschreckend geringem Alkoholgehalt (um die Alc. 8% vol).
Römische Kelter
„Schon die alten Römer…”, blablabla. Ja, die wussten halt auch, was schmeckt. Und hier haben sie Wein produziert.
Kein Netz
Was ist eigentlich das Gegenteil von Funkloch? Funkfleck? Da war jedenfalls einer.
Meine Liegeleeze
Alternativlos.
Graacher Himmelreich
So hieß der Weinberg, so hieß der Wein. Passend.
Kees-Kieren
So freundliche Leute. Am zweiten Tag hat mir Ernst-Josef das „Du“ angeboten. Lieber Ernst-Josef, mach weiter so, wir kommen wieder!
Unser IC-Radabteil.
Wenn die Zugbegleiter angesichts von Horden wütender Radtouristen, die ihr Abteil vermissen, die Ruhe bewahren und ein InterRegio-Abteil am Ende des Zuges zweckentfremden, dann hat man Glück im Unglück.
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