Mosel – Rieslingspezialisten an Steilhängen

Von Frought

Entlang der Mosel von Perl bis Koblenz, an der Saar zwischen Serrig und Konz sowie an der Ruwer zwischen Riveris und der altrömischen Stadt Trier liegt das Weinanbaugebiet Mosel. Hier bewirtschaften rund 5.000 Winzer eine Fläche von fast 9000 Hektar mit Weinreben. Die Mosel ist das fünftgrößte Weinbaugebiet Deutschlands.

Geschichte

Das Weinanbaugebiet an den Flüssen Mosel, Saar und Ruwer gilt als das älteste deutsche Anbaugebiet für Wein.

Schon im 1. Jahrhundert vor Christus wurde hier von den Römern Weinbau betrieben. Diese gründeten 15 v. Chr. auch die schöne Stadt Augusta Treverorum, die sich heute Trier nennt.

Die zwei römischen Dichter Ausonius (310-395) und Venantius Fortunatus (530-610) 588 beschrieben bei Bootsfahrten auf der Mosel die Schönheit der Landschaft. Im Mittelalter waren viele Weinberge entlang der Ufer im Besitz der Benediktinermönche, wovon auch viele Einzellagennamen bezeugen. Kaiser Napoleon (1769-1821) erließ nach der Besetzung dieses Gebietes im Jahre 1807 ein Gesetz, dessen negative Nachwirkungen bis heute zu verspüren sind. Um Großgrundbesitz zu verhindern ordnete er die so genannte „Realteilung“ an, durch die bei einer Vererbung der Grundbesitz unter allen Nachkommen gleichmäßig aufzuteilen war. 

Klima, Boden, Lage

Nirgendwo auf der Welt gibt es mehr Steillagenweinberge als an Mosel, Saar und Ruwer. Die Hälfte der Rebfläche findet man an Hängen mit über 30° Neigung. Auch der steilste Weinberg Europas, der Bremmer Calmont, ist im Bereich der Terrassenmosel zu bestaunen.

Die Mosel zählt zu den wärmsten Klimazonen Deutschlands, was an den geschützten Tallagen liegt. Die steilen Schieferhänge können die Sonnenwärme des Tages speichern und dienen so in der Nacht als Wärmespender. Das sorgt für ein mildes Klima und beugt Frösten vor.  Allerdings profitiert der Weinbau nicht nur von den idealen, steilen, sonnenüberfluteten Hängen, sondern auch von einem perfekten Niederschlagsverhältnis.

Die Böden bestehen hauptsächlich aus Muschelkal, Keuper, Schiefer. Vor allem der dunkle Tonschiefer ist fast überall zu finden. Die Reben Wurzeln meistens metertief im Boden.

Weine an der Mosel

All diese Faktoren helfen den Winzern dabei aus den von Hand geernteten Trauben einzigartig feine, fruchtige Weine zu kreieren. Weine mit enormer geschmacklicher Tiefe bei relativ niedrigem Alkoholgehalt – ideal für den unbeschwerten Genuss. 

Auf der ganzen Welt bekannt und geliebt sind aber auch die edelsüßen Weine, die hochprämiert sind und jedes Jahr neue internationale Preise abstauben. Aber auch die Freunde trockener Weine kommen an Mosel, Saar und Ruwer auf ihre Kosten: Die Weinbaubetriebe erzeugen hervorragende feinherbe und harmonisch-trockene Weine. Auch diese findet man regelmäßig auf internationalen und nationalen Preisträgerlisten. 

Regionen

Das Anbaugebiet ist in sechs Unterbereiche unterteilt:

- Obermosel, südlich von Trier

- Moseltor, gehört zur Obermosel, liegt im Saarland

- Saar, hier findet man entlang des Flusses idyllische Weinberge

-  Bernkastel, auch Mittelmosel genannt bildet das Herzstück des             – Anbaugebietes mit berühmten Lagen und bekannten Winzern.

-  Ruwer, auch im kleinen Ruwertal wird Wein angebaut

- Terrassenmosel, auch Burg Cochem genannt. Diese Region wird als Terassenmosel bezeichnet, weil es meistens nur auf Weinterrassen möglich ist Weinbau zu betreiben

Und hier noch eine Rebsortenübersicht für das fünftgrößte Anbaugebiet Deutschlands:

Nicht umsonst halten sich die Winzer an der Mosel für Rieslingspezialisten.

Rebsortenverteilung an der Mosel mit Hektarangaben aus dem Jahr 2009

Hervorragende Moselweine zum Beispiel vom Weingut von Günther Jauch findet man auch im Internet auf genuss7.de.