Morgen Latte & Kalenderblatt

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Hape Kerkeling hat seine einjährige
Fernsehpause dazu genutzt, um sich auf einem neuen Feld zu
versuchen. ”Ich mache Musik. Für mich selber. Ich komponiere. Im
Prinzip ist im Sommer ein ganzes Album entstanden“, verriet
Kerkeling der Zeitschrift ”Hörzu“. Ob die Musik auch veröffentlicht
werden soll, ließ er offen.
Kerkeling moderiert am 2. Februar die Verleihung der Goldenen
Kamera. Er habe die Auszeit nach 29 Jahren in dem Beruf gebraucht,
”um wieder richtig Lust auf das zu haben, was ich da auf der Bühne
treibe“. Neben der Musik arbeitete Kerkeling in den vergangenen
Monaten auch an einem neuen Buch, ”das irgendwann mal erscheinen
wird“.
Sozialen Netzwerken steht der 48-Jährige distanziert gegenüber.
”Wenn ich in einer Pizzeria sitze, muss ich damit rechnen, dass ein
Foto gemacht wird, und es landet bei Twitter oder Facebook. Ist
schon oft genug passiert“, sagte er. In solchen Momenten denke er:
”Ja, der alte, kluge Gottschalk hat das schon richtig gemacht, als
er in die USA gezogen ist.“ Auch er habe einen Umzug ins Ausland
schon getestet - allerdings ohne Erfolg: ”(...) es geht nicht. Ich
kriege Heimweh und will zurück.“ Er habe Sehnsucht nach ”ganz
simplen Dingen: Menschen, Brot, Leberwurst, Schnee, Kirchenglocken“,
sagte Kerkeling.
Bruce Darnell (55), Moderator, plant zwar eine Rückkehr ins
Fernsehen, einen Einzug ins RTL-Dschungelcamp schließt er aber
kategorisch aus. ”Ich würde nie ins Dschungelcamp gehen“, sagte
Darnell der Zeitschrift ”In“. ”Klar gibt es Menschen, die sich dort
ausprobieren wollen und schauen, wo ihre Grenzen liegen. Viele
wollen natürlich auch die Publicity oder das Geld.“ Er aber könne
gut mit dem leben, was er habe. Der einstige ”Deutschland sucht den
Superstar“-Juror unterstrich zugleich, dass die Zuschauer ihn ”mit
Sicherheit“ wieder im Fernsehen sehen werden. Er lasse sich aber
Zeit, um das passende Format zu finden. Auch die Schauspielerei
reizt Darnell: ”Ich kann mir sehr gut vorstellen, einen Gastauftritt
in einem TV-Film oder in einer Serie zu machen“, verriet der
55-Jährige.
Sarah Connor (32), Sängerin, lehnt Playback ab. ”Ich bin keine
Tänzerin, ich bin Sängerin, und wenn die Leute auf mein Konzert
kommen, dann sollen die mich singen hören“, sagte die 32-Jährige der
”Süddeutschen Zeitung“. Sie bevorzuge kleine Konzerte, damit jeder
möglichst viel mitbekomme. Die Nationalhymne allerdings würde Connor
nicht noch einmal live performen: ”Das Angebot hatte ich schon
einige Male. Ich habe immer lachend abgelehnt“, sagte sie. 2005
hatte sie bei der Eröffnung der Allianz-Arena in München die
Textzeile ”Brüh im Lichte dieses Glückes ...“ gesungen. Bis heute
sei diese Sache ein Running Gag auf der Bühne, sagte Connor. ”Nach
meiner traumatischen Erfahrung habe ich jetzt bei jedem Auftritt
einen Notenständer und meine Texte dabei“, fügte sie hinzu.
Artur Brauner (94), Produzent, hat sein Leben einer Filmszene von
Hollywoodschauspieler Gary Cooper zu verdanken. Während des Zweiten
Weltkriegs sei er auf der Flucht vor den Nazis an einem Flussufer
gefasst worden, sagte der 94-Jährige dem ”Zeit Magazin“. ”Ich hatte
Angst, zugleich suchte mein Gehirn rasend schnell nach einer
Möglichkeit, wie ich dem Tod entkommen könnte“, erinnerte er sich.
Da sei ihm eine Szene aus einem Gary-Cooper-Film eingefallen, in der
ein Bandit Cooper erschießen will, dieser ihm aber den Kopf in den
Bauch rammt und ihn so ins Wasser stößt. Er habe dem Mann einen
mächtigen Stoß gegeben, erinnerte sich Brauner. ”Er fiel mit dem
Gewehr ins Wasser. Ich zog die Hosen hoch und rannte, bis ich ihn
nicht mehr sehen konnte.“ Dieser Augenblick habe sich ihm
unauslöschlich eingeprägt.
Jimi Blue Ochsenknecht (21)hat Verständnis dafür,
dass er nicht überall gut ankommt. ”Manche Menschen hassen mich,
weil ich ein schönes Leben habe. Und um ehrlich zu sein, kann ich
das sogar verstehen“, sagte der 21-Jährige der Zeitschrift ”In“.
”Ich wäre auch neidisch auf jemanden, der überall eingeladen wird
und sich im VIP-Bereich mit den hübschen Mädels unterhält“, erklärte
er. Ochsenknecht hatte gerade sein Laufstegdebüt bei der Berliner
Fashion Week. Modebegeistert sei er schon als Kind gewesen. ”Mit
zehn Jahren habe ich mir schon Gedanken darüber gemacht, welche
Klamotten ich zur Schule anziehen möchte“, erinnerte er sich. Auch
wenn er eine Frau kennenlerne, achte er immer auf ihr Outfit. ”Wenn
das nicht passt, passen wir auch nicht zusammen.“
Josefine Preuß (26), Schauspielerin, will künftig reifere Rollen
spielen. Sie habe längst keine Lust mehr, in Filmen ”ständig
defloriert zu werden oder noch einmal meine Pubertät zu durchleben“,
sagte die 26-Jährige dem ”Berliner Kurier“. Sie würde vielmehr gerne
als erwachsene Frau akzeptiert und wahrgenommen werden. Auch privat
sei sie viel reifer als in ihren Rollen. ”Ich denke beispielsweise
erst einmal nach, bevor ich etwas sage“, meinte sie. Preuß spielte
im Fernseh-Dreiteiler ”Adlon“ mit und war in ”Türkisch für Anfänger“
zu sehen.
Der dänische Bestsellerautor Jussi Adler-Olsen
hat konkrete Wünsche, wer in der Verfilmung seiner Thriller die
Hauptrolle übernehmen sollte. ”Mit Peter Lohmeyer als Carl Mørck:
Das würde mir gefallen“, sagte der 62-Jährige der ”Stuttgarter
Zeitung“ (Donnerstagausgabe). Drehort könnte durchaus Hamburg sein,
”das ist ja fast schon skandinavisch“, fügte Adler-Olsen hinzu.
Der Autor, dessen Romane ”Erbarmen“, ”Schändung“ und ”Erlösung“
sowohl in seiner Heimat als auch in Deutschland zu Bestsellern
avancierten, hat ein simples Rezept gegen Schreibblockaden: Musik in
Endlosschleife und ein ”vorsintflutlicher“ Laptop von 1992. ”Bei mir
ist immer alles hässlich, weiße Buchstaben auf blauem Grund. Da muss
der Text gut sein, sonst ist das nicht auszuhalten“, sagte er.
Dieter Hallervorden (77), Schauspieler und Komiker, erhält die
Goldene Kamera für das Lebenswerk. Er sei ”ein äußerst
nachdenklicher und sensibler Mann, der die deutsche Polit- und
Gesellschaftssatire nachhaltig beeinflusst und humorvoll geprägt
hat“, hieß es am Donnerstag in der Begründung der Jury der
Programmzeitschrift ”Hörzu“. Die Goldene Kamera wird zum 48. Mal am
2. Februar in Berlin verliehen. Die Gala wird von Hape Kerkeling
moderiert.
Der Torwart der spanischen
Fußballnationalmannschaft, Iker Casillas, hat sich bei einem Spiel
mit seinem Team Real Madrid die linke Hand gebrochen. Der 31-Jährige
zog sich die Verletzung am Mittwoch im Viertelfinale des spanischen
Pokalwettbewerbs Copa del Rey zu, in dem sich Real Madrid und der FC
Valencia gegenüberstanden.
Real-Verteidiger Álvaro Arbeloa trat Casillas gegen die Hand, als
dieser einen Ball abwerte. Casillas rief umgehend das Ärzteteam
herbei und verließ anschließend unter sichtlichen Schmerzen das
Spielfeld. Real Madrid teilte am Donnerstag auf der Website des
Fußballclubs mit, dass sich Casillas eine Fraktur der linken Hand
zugezogen habe. Wie lange der Torhüter nun außer Gefecht gesetzt
sein wird, war zunächst unklar. Ungeachtet des Malheurs zog Real am
Mittwoch nach einem Unentschieden gegen Valencia ins Halbfinale der
Copa del Rey ein.
Alicia Keys versetzt sich gern zurück
in die Vergangenheit. Sie male sich dann aus, wie es wäre, in den
sechziger und den siebziger Jahren gelebt zu haben, verriet die
32-Jährige dem Magazin der ”Zeit“. ”In diesem Tagtraum bin ich
Anfang der Fünfziger geboren und erlebe diese extrem aufregende und
coole Zeit als junge Frau. Eine fantastische Vorstellung“, schwärmte
sie. Diese Ära sei geprägt gewesen von ”Kreativität,
Experimentierfreude, großen Träumen und wegweisenden Veränderungen“.
Es sei eine Zeit gewesen, in der viele Menschen mutig für ihre
Überzeugungen eingestanden hätten. Sie stelle sich dann vor, ”Martin
Luther King oder Malcolm X zu treffen und mit Nina Simone oder Bob
Marley auf der Bühne zu stehen“.
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Sie war die Starautorin des Ullstein-Verlags und
lieferte den Stoff für Hollywood: Vicki Baum, die heute vor 125
Jahren geboren wurde, gilt als eine der erfolgreichsten
deutschsprachigen Schriftstellerinnen des 20. Jahrhunderts. Heute
außerhalb der Literaturwissenschaft fast vergessen, war ihr Name in
den 1920er Jahren ”in Deutschland ein Begriff wie Melissengeist und
Leibnizkekse. Kein Haushalt war vollständig ohne ein Buch von Vicki
Baum“, schrieb Autorin Joe Lederer über ihre Kollegin in einem
Zeitungsartikel.
Mit ihren Fortsetzungsromanen ”Menschen im Hotel“ und ”Stud.
Chem. Helene Willfuer“ sorgte sie für enorme Auflagensteigerungen
bei der ”Berliner Illustrirten Zeitung“, einem Ullstein-Massenblatt
mit regulär schon 1,5 Millionen Lesern. Vicki Baum vermittelte in
den Texten das Zeitgefühl der 20er Jahre. Mit ihrer modernen
Aufmachung - Bubikopf, kleiner Hut, hohe Hacken, leichter Pelz -
entsprach sie dem Image der sogenannten Neuen Frau - eine
Vermarktungsstrategie, denn eigentlich war Baum in mancherlei
Hinsicht altmodisch, liebte etwa den Kaiser.
Vicki Baum wurde 1888 in Wien geboren und wuchs in schwierigen
Familienverhältnissen auf - die Mutter ein todkranker Pflegefall,
der Vater Hypochonder. Sie begann zunächst eine Karriere als
Konzertharfenistin, war Mitglied im Symphonieorchester des Wiener
Konzertvereins und lehrte an der Musikhochschule. Zum Schreiben kam
sie über ihren ersten Mann, den Bohemien und Kaffeehausliteraten Max
Prels. Vicki Baum verfasste kleine literarische Texte, die ihr Mann
für einen Zeitschriftenverlag liefern sollte, aber zum Abgabetermin
nicht schaffte, kurzerhand für ihn. Ab 1914 folgten
Veröffentlichungen unter eigenem Namen.
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1926 wurde Vicki Baum Zeitschriften-Redakteurin bei Ullstein in
Berlin und schrieb für damals beliebte Illustrierte wie ”Dame“ und
”Uhu“. Der Verlag baute sie als Marke auf: Als selbstbewusste Frau,
die arbeitet, in ihrer Freizeit boxt, Mann, Kinder und Beruf unter
einen Hut bringt und sich modisch kleidet, sollte Vicki Baum jungen
Frauen zur Identifikation dienen. Mit Werbekampagnen,
Radiointerviews und Auftritten in Kaufhäusern und Hörsälen machte
Ullstein sie zum ”ersten Medienstar des deutschen
Literaturbetriebs“, schreibt Nicole Nottelmann in der Biografie ”Die
Karrieren der Vicki Baum“.
Mit dem Roman ”Stud. chem. Helene Willfuer“ gelang Vicki Baum
1928 endgültig der Durchbruch. Der Roman über eine moderne,
emanzipierte Chemiestudentin, die illegal abtreibt und sich trotz
aller Fortschrittlichkeit letztlich in die Arme eines Mannes
flüchtet und die traditionelle Frauenrolle für sich annimmt, wurde
kontrovers diskutiert.
Weltberühmt machte Vicki Baum ihr Roman ”Menschen im Hotel“
(1929), den sie innerhalb von sechs Wochen schrieb. In der
bekanntesten Verfilmung spielen die Hollywood-Legenden Greta Garbo
und Joan Crawford zwei von sechs Hotelgästen, deren Wege sich Ende
der 1920er Jahre für wenige Tage in einem Berliner Luxushotel
kreuzen und deren Schicksale sich verweben. Das Buch war
genreprägend: Für TV-Serien und Romane, in denen eine Gruppe von
Charakteren vorübergehend an einem bestimmten Ort - etwa ein
Krankenhaus oder Schiff - zusammentrifft, war es das Vorbild.
Zwtl.: Autorin wollte das Etikett ”Trivialliteratur“ loswerden
1931 reiste Vicki Baum anlässlich der umjubelten
Broadway-Premiere von ”Menschen im Hotel“ in die USA und blieb dort.
Sie lebte in New York, später in Los Angeles und war unter anderem
als Drehbuchautorin tätig. Die Bücher der jüdischen Autorin wurden
zur Zeit des Nationalsozialismus in Deutschland verboten, 1938 nahm
sie die amerikanische Staatsbürgerschaft an.
Ab 1941 schrieb die Grande Dame der Unterhaltungsliteratur nur
noch auf Englisch. Sie unternahm ausgedehnte Reisen nach Europa,
Asien und Afrika, auf denen sie sich Anregungen für Romane wie
”Liebe und Tod auf Bali“ und ”Hotel Shanghai“ holte.
Von ihrem Image als Autorin seichter, melodramatischer Romane,
das sie seit ”Menschen im Hotel“ hatte, konnte Vicki Baum sich nie
wirklich befreien. Mit ”The mustard seed“ (1953) versuchte sie, das
Etikett ”Trivialliteratur“ loszuwerden. Ehre von offizieller Seite
wurde ihr nur einmal zuteil: 1925 gewann Vicki Baum mit ihrer
Novelle ”Der Weg“ einen renommierten Kurzgeschichtenwettbewerb der
”Kölnischen Zeitung“, bei dem ihr Vorbild Thomas Mann der Jury
vorsaß.
In ihrer postum erschienenen Autobiographie schrieb Baum, die am
29. August 1960 im Alter von 72 Jahren in Hollywood starb: ”Ich
weiß, was ich wert bin. Ich bin eine erstklassige Schriftstellerin
zweiter Güte“. An den Universitäten wird Vicki Baum als Autorin der
Neuen Sachlichkeit seit den 1990er Jahren wieder entdeckt und neu
bewertet, während sie gewöhnlichen Lesern weiter kaum ein Begriff
ist.

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