Morgen könnte ich arbeiten.

Von Berit Andersen

Wenn morgen vormittag nicht das Laternebasteln in der Schule auf dem Plan stünde. Ich könnte alternativ auch am Freitag basteln gehen, aber dann würde ich vermutlich Du-weißt-schon-wen-ich-meine sehen. Andererseits fände ich es auch albern, meinen dringend benötigten Vormittag zu opfern, nur damit ich Du-weißt-schon-wen-ich-meine aus dem Weg gehen kann. Was will ich lieber? Hmpf.

Am morgigen Vormittag wäre nämlich (einziger Tag in der Woche) das Schwimmbad geöffnet, und das bietet mir die Entspannung, die ich dringend brauche, nachdem ich am Montag die letzte unangenehme Begegnung mit Du-weißt-schon-wen-ich-meine hatte, kurz bevor ich mit dem großen Riesensohn beim Lieblingskinderarzt war (den ich sofort heiraten würde).

Es folgte ein lustiger Dienstag, dem einzigen Tag in der Woche, an dem ich auswärtig arbeite, und weil die Chefin Geburtstag hatte und es Sekt gab bin ich länger geblieben. Dann um drei Uhr wieder los, großes Kind einsammeln, zum Kindergarten, kleine Kinder einsammeln, Zwillinge vor der DVD parken, während ich mit dem Großen Hausaufgaben gemacht habe, um danach den Großen vor den Computer zu setzen, um die Zwillinge ins Bett zu bringen. Diese Woche ist Strohwitwenwoche. Alle Maßnahmen sind erlaubt. Nur Schnaps habe ich ihnen noch nicht in die Abendmilch geschüttet.

Der Mittwoch glänzte mit frühem Aufstehen. Ich habe festgestellt, wenn der Wecker das erste Mal um 5 Uhr 45 das erste Mal piept, bebt und Lichtsignale von sich gibt, gehen meine Augen um viertel nach 6 immerhin schonmal auf!

Ganz fies wird es allerdings, wenn dann DREI Kinder immer noch schlafen und ich die auch noch wach kriegen muss. Merke: Mit Kakao geht es fast immer. Ich durfte Sohni sogar die Unterhose, die Hose und das T-Shirt richtig herumdrehen.

Danach habe ich drei Kinder ausgehfertig machen und ungeachtet von Revolution und Sitz-Demos, Streit- und Rachegesängen waren wir tatsächlich um zwanzig nach 7 aus der Haustür. Leider hatte sich eine Querstange des Fahrradanhängers verabschiedet und ich betete, dass sie sich – schnell! – wieder reparieren ließe. Dann nur noch den Reifen aufpumpen und los, den kleinen Riesensohn um zehn vor 8 verabschieden, eine Stunde Stadtbummel (endlich Kaffee und Frühstück für MICH) und dann zur Logopädie, den Einkaufszettel schreiben und mich mit einer Zeitschrift für Inneneinrichtung entspannen. Warum hatte ich mir eigentlich eine Zeitung gekauft?

Gott sei Dank war heute eine Lieblingsfreundin da und hat mir beim Sockenmemory geholfen. Morgen können die Jungs wieder ihre Socken wechseln. Gestern abend: Keine Idee für einen Blogeintrag. Woher auch? Mein Kopf war voller Mittwochs-Listen: Brot und Getränk für Sohni wegen des Waldtages (der ausfiel), Jogurt für Max-Frederik wegen des Sankt Martin Frühstücks, das leider erst am Freitag stattfindet. Hmpf. Und hatte ich eigentlich schon das Geld für die Gruppenkasse abgegeben?

Nee, nee, morgen vormittag entspanne ich. Beim Arbeiten. Und vorher schwimmen. Hoch die Tassen!

P.S. Heute werden keine Schreibfehler korrigiert. Ich schaffe nur noch vier Buchstaben: Bett.