Morgen ist es vorbei

Von Privatkino
Titel: Morgen ist es vorbei
Autor: Kathrin Wessling
Genre: Kurzgeschichten
Verlag: Luchterhand
Format: Taschenbuch, 208 Seiten
ISBN:978-3630874944

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Inhalt:
„Liebeskummer ist ein Bumerang aus Stacheldraht“
Ein knapper Satz, der dieses Buch gut beschreibt. Hier werden Kurzgeschichten über die hoffende, kaputte und wilde Liebe gesammelt, die eines gleich haben, sie ist vorbei. Zerbrochen, auseinandergegangen und einfach so verschwunden, wie es manchmal so geschieht, doch sie ist immer eines: schonungslos und offen.

Meine Meinung:
Und ich bin es immer noch nicht, jemand der gerne Kurzgeschichten liest, da ich aber „Drüberleben“ von Kathrin Wessling verschlungen habe, selten zuvor Depressionen in all seinen Facetten gesehen habe, war es irgendwie nur natürlich, dass ich das Buch doch lese, weil wenn die Autorin eines kann, dann mit Worten umgehen.

So groß die Vielzahl an Liebe ist, so groß ist natürlich auch der Liebeskummer und es könnte tausend Seiten fühlen, sind dann aber doch nur 200 geworden, was doch ein bisschen schade ist, weil manche Bücher, sie sollten kein Ende besitzen, viel zu schmerzhaft ist die Trennung und der Kummer vorprogrammiert.
Wie die Liebe, ist auch der Kummer in einer Vielzahl unterwegs und jede Geschichte gibt einen eigenen Einblick in dieses Gefühl, was schmerzt, manchmal lähmt und betäubt. Vielleicht bin ich in der glücklichen Lage, noch nie wirklichen Liebeskummer durchstanden zu haben, was mich aber letztlich dazu brauchte, mir ein wenig selbst im Weg zu stehen, weil ich eben nicht weiß, wie es schmerzt, wenn es einen beinahe das Herz zerreißt. Sicherlich, verstehen konnte ich, was die Protagonisten fühlen, aber manchmal blieb nicht mehr als ein Kopfschütteln. Es gab ab auch die Geschichten, wo man das Buch weglegen mag und sich dachte: „Ne Kinders, dass fass ich jetzt garantiert nicht mehr an, ist ja spooky.“ Dieses Mischung macht aber auch das Buch aus, es ist von diesem großen Gefühl ganz viel niedergeschrieben, dass einen erst einmal klar wird, was es überhaupt heißt, Liebeskummer zu haben. Da zwickt es nicht nur ein bisschen im Herzen, da geht die Post schon mal ganz schön ab.

Kathrin Wessling kann schreiben, dass weiß man, kennt man, is so. Die Texte haben Eindringlichkeit und wie es auch so ist, der eine mehr, der andere weniger. Es gibt Geschichten, die bleiben mehr hängen, als andere, was aber okay ist, ein Dauerfeuerwerk funktioniert auch nicht immer.

Fazit:
Eine Kurzgeschichtensammlung, die überzeugen kann und das Gefühl Liebeskummer in all seinen Facetten ausleuchtet. Kathrin Wessling kann mit Worten umgehen und Gefühle in noch so leere Buchstaben bringen.