Moreland & Arbuckle - 7 Cities

Konzeptalben im Blues sind heutzutage noch seltener als Konzeptalben überhaupt. Moreland & Arbuckle lassen sich davon nicht abschrecken: „7 Cities“ ist ein Album rund um die Suche von Konquistator/Entdecker Coronado nach den legendären „Sieben Goldstädten“ in der Prärie von Kansas.

Quivira, eine der legendären Städte, wo Coronado vergeblich nach Gold suchte, liefert dem Opener den Titel: Ein Lied über das Streben nach Macht, möglichst der Weltherrschaft, das letztlich zu Wahnsinn und Sturz führt. Ob man bei Liedern wie „The Devil And Me“ oder „Tall Boogie“ unbedingt noch an dem Thema festhalten will, oder sich einfach an dem treibenden Blues-/Roots-Rock erfreut, bleibt dem Hörer überlassen. Motive wie das ewige Getriebenseins, das Scheitern an den eigenen Anspruchen blitzen immer wieder auf. Reduziert auf Gitarre, Harp und deftige Drums ist das der musikalische Kosmos, der viel eher nach dem Mississippi-Delta der Vorkriegszeit als nach spanischen Entdeckern in der Vorzeit von Kansas klingt.

Wenn man Moreland & Arbuckle als heimatverbunden bezeichnet, dann dürfte man sie nicht beleidigen. Und auch ihre Musik ist so erdverhaftet und bodenständig, wie nur denkbar. Auch wenn das inzwischen um einen Schlagzeuger erweiterte Duo seinen Sound immer mal wieder in Richtung Stadiontauglichkeit erweitert hat: Am besten kommt ihre Musik in vollgepackten kleinen Clubs, wo ihr heftiger Bluesrock einen direkt in Beine und Bauch trifft. Die Geschichten ihrer Lieder sind änlich rauh, direkt und kommen ohne viele Zwischentöne aus. Das ist die Stärke - aber auf Dauer auch die Schwäche von Moreland & Arbuckle. Denn viel Abwechslung kann man nicht erwarten: Lauf heftig und rockend oder zurückgenommen gefühlvoll sind die beiden Pole. Und zwischen denen wechselt die Band gern auch mitten im Lied hin und her.

„7 Cities“ zählt trotz dieser mangelnden Vielseitigkeit für mich zu den Bluesrockalben des Jahres. Und wer die Chance hat, Moreland & Arbuckle live zu erleben, sollte sie nutzen. Nur einen Hörschutz sollte man nicht vergessen, denn der Abend wird laut und heftig. (Telarct/in-akustik)

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