Mordsgeschäfte | Rezension

mordsgeschaefteIn den letzten zwei Wochen habe ich ja eher sporadisch gebloggt, aber gelesen habe ich trotzdem viel. Jetzt werde ich mal so nach und nach die Rezensionen dazu schreiben.

Eines der Bücher die ich gelesen habe war ein Krimi aus dem Sutton Verlag und zwar Mordsgeschäfte von Martin Sudermann.

Da ich immer gerne im Sauerland ein paar Urlaubstage verbringe, war ich natürlich ganz gespannt, ob ich "mein Sauerland" hier wiederfinde :-)

Mordsgeschäfte - Ein Sauerlandkrimi

von Martin Sudermann

Thomas Krüdewagen ist freier Journalist und ist als solcher natürlich viel unterwegs. Eher zufällig hört er von einem Brand in der Fabrik, die einst seinem Großvater gehörte und nun von seinem Onkel geleitet wurde. In den Trümmern wurde die Leiche eines Mannes gefunden, ebenfalls ein weitläufig Verwandter. Er beschließt in dem Fall ein wenig zu recherchieren und stößt auf Zusammenhänge, die weit in die Vergangenheit zurückreichen. Aber seine Recherchen über die NS-Vergangenenheit, Zwangsarbeiter und die Beteiligung etlicher Dorfbewohner an Erschießungen stößt auf eine Mauer des Schweigens, die ihn allerdings erst recht neugierig macht.

Mein Eindruck:

Was beim Lesen von Mordsgeschäfte ziemlich schnell auffällt, ist die Tatsache, dass der Klappentext recht wenig mit dem Inhalt zu tun hat. Anhand des Klappentextes habe ich einen "ganz normalen" Krimi erwartet.

In den rauchenden Ruinen des ausgebrannten Verwaltungsgebäudes einer Fabrik im sauerländischen Örtchen Grüneck entdeckt die Feuerwehr eine Leiche. Ein Unfall, ein Einbrecher? Aber wieso dann der Schädelbruch? Spätestens, als sich der Tote als ein aktenkundiger Linksradikaler entpuppt, der sogar weitläufig mit dem Besitzer der Metallfabrik verwandt war, ist es mit der Ruhe in Grüneck vorbei.

Unabhängig voneinander beginnen Kommissarin Ulrike Schrader von der Hagener Kripo und der aus der Grünecker Idylle nach Köln geflüchtete Journalist Thomas Krüdewagen, in ihrer Sauerländer Heimat in der Vergangenheit zu wühlen. Quelle: Klappentext Sutton Verlag

Die Kommissarin Schrader spielt allerdings im Buch so gut wie keine Rolle, sie erscheint ganz am Anfang kurz und taucht dann, nach einigen kurzen Gastspielen beim gemeinsamen Kaffeetrinken, auf den letzten Seiten noch einmal auf. Genauso ergeht dem armen Kerl, der in dem Brand sein Leben verlor. Was denn nun genau mir ihm passierte, was er in der Fabrik gesucht hat - so wirklich klärt sich das für mich nicht. Auch das die Geschichte im Sauerland spielt ist eigentlich völlig unerheblich, Lokalkolorit findet sich hier nicht.

Der weitaus größte Teil des Buches beschäftigt sich mit Krüdewagens Recherchen zur Situation der Zwangsarbeiter in seinem Heimatort Grüneck. Er befragt die paar Zeitzeugen die es noch gibt und die bereit sind ihm Aukunft zu geben, durchstöbert Archive und reist in die Ukraine um den letzten Überlebenden der Grünecker Zwangsarbeiter zu befragen. Natürlich gerät er dabei in die Schußlinie derer, die nach der sog. Entnazifizierung schnell wieder die Leiter nach oben klettern konnten und sich ebenso schnell wieder ihre Posten und Pöstchen sichern konnten.

Grundsätzlich ist dieser Teil des Buches sehr interessant und ich kann Krüdewagens, oder wohl eher Martin Sudermanns, Interesse daran nachvollziehen. Zumindest mit dem Protagonisten dieser Geschichte bin ich in etwa im selben Alter und kenne die Geschichten meiner Großeltern nach denen eigentlich niemand in der NSDAP war, zumindest nicht freiwillig, genausogut und finde sie genauso unglaubwürdig.

Trotzdem habe ich einen Krimi erwartet und keine Geschichtsstunde und war deshalb schon etwas enttäuscht. Der wirklich sehr gute und flüssig lesbare Schreibstil von Martin Sudermann hat dann zwar dafür gesorgt, dass ich das Buch letztlich doch mit Interesse zu Ende gelesen habe, aber als Schulaufsatz hätte darunter am Ende ein "Thema verfehlt" gestanden.

Selbst als es sich auf den letzten Seiten dann etwas zugespitzt hat, kam bei mir keine rechte Spannung auf und ich fand das Ende eher unbefriedigend.

Mein Fazit:

Eine interessante Geschichte über die NS-Zeit auf dem Land, aber leider kein guter Krimi. Trotzdem lässt sich das Buch gut lesen und bietet ein paar aufschlußreiche Einblicke in die jüngere Vergangenheit. Von mir gibt es deshalb 3 von 5 Drachen

3 von 5 Drachen

Buchinfos   Titel: Mordsgeschäfte
   Autor: Martin Sudermann
   Verlag: Sutton Verlag
   Genre: Krimi
   Erscheinungsjahr: 2012
   ISBN: 978-3-95400-028-9
   Form: broschiert,  240 Seiten
   Preis: 12,00 €

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