“Mörderische Einseitigkeit” bei Maybrit Illner (ZDF) am 22.10.2015

An und für sich ist es nicht neu, dass die regierungsnahen ARD-Sender weisungsgemäß die Linie und die Strategie der Bundesregierung in der Öffentlichkeit vollziehen. Die Sendung mit dem Titel: “Mörderische Hetze – zerreißt der Hass das Land?” war einmal mehr ein Beispiel für die Täuschung der Bürger und das Zerreden wichtiger Themen.

Maybrit Illner will offensichtlich nicht den Weg von Günther Jauch gehen, der “auch” eigene Gäste einladen wollte, nicht nur vorgegebene. Jetzt muss er weichen, obwohl er, anders als Maybrit Illner, sich ab und zu kritische Fragen erlaubte.

Die gezielte Einseitigkeit hinsichtlich der regierungsnahen Gäste der Sendung war unübersehbar. Ein Vertreter der CSU wurde offenbar nicht geladen, obwohl die CSU mit scharfer Kritik, gerichtet gegen die unbedachten Worte der Kanzlerin und der vielen Versäumnisse, nicht nachlässt.

So sah sich Frauke Petry (Vorsitzende der AfD) einer Phalanx politischer Gegner gegenüber, die folgsam der Regierungslinie folgend, die AfD für die Auswüchse bei den PEGIDA-Demonstrationen und, indirekt, für das jüngste schreckliche Attentat in Köln an Frau Reker verantwortlich machte.

Dem CDU-Politiker Armin Laschet war es natürlich erlaubt, Frauke Petry wiederholt ins Wort zu fallen, damit die Argumente von den Zuschauern gar nicht gehört werden konnten. Er fand nur lobende Worte für das eklatante und unübersehbare Versagen der Bundeskanzlerin und verhöhnte Ministerpräsident Seehofer, als er die gute Arbeit in Bayern lobte und die scharfe Kritik Seehofers als eine Meinungsäußerung abkanzelte. Eine bösartige Verdrehung der Wahrheit, weil Ministerpräsident Seehofer keineswegs MEINUNGEN geplaudert hatte, sondern basierend auf der FAKTENLAGE unter Anderem mehrfach auf das drohende CHAOS hingewiesen hatte, die die Gesellschaft zu sprengen droht.

Armin Laschet (CDU) ist und war offensichtlich bereits mit dem Unterschied “Meinungsäußerung” und “faktenbasierte Befürchtungen” überfordert. Ein Politiker, der noch nicht einmal zum ansonsten verbreiteten Mittelmaß gehört.

Gordion Meyer-Plath (Präsident des Verfassungsschutzes in Sachsen) zeigte sich in seinen wenigen Äußerungen als kompetent und besonnen. Eingangs äußerte er sich sinngemäß dahingehend, dass das Attentat in Köln nicht der PEGIDA zugewiesen werden kann; solche Fragestellungen benötigen eine “differenzierte Betrachtung” und Analyse. Kein Wunder, dass ihn Maybrit Illner kaum noch in die Diskussion einbezog; da wurden wohl Äußerungen befürchtet, die ausgewogen gewesen wären und sich stärker an der Faktenlage orientieren.

Der Oberbürgermeister von Magdeburg, Lutz Trümper (ehemals SPD), zeigte sich sachlich, aber auch zurückhaltend. Der Wiedereintritt in die SPD scheint nicht ausgeschlossen zu sein.

Mehmet Daimagüler, der Rechtsanwalt einiger NSU-Opfer, zeigte sich primitiv-kämpferisch, als er die AfD bei jedem Redebeitrag anfeindete. Offensichtlich sollte durch seine Anwesenheit plakatiert werden, dass die AfD unisono für alle rechte Gewalttaten in Deutschland verantwortlich ist. Ein leicht durchschaubares Unterfangen.

Auch Prof. Dr. Hans Vorländer, der die PEGIDA-Bewegung von Anfang an erforschte, ließ sich nicht auf die Primitiv-Attacken der anderen Gäste ein. Er versuchte ein ausgewogenes Bild der Ursachen der PEGIDA-Bewegung zu zeichnen. Während der Sendung konnte Frau / Mann den Eindruck haben, dass er sich angesichts der “Qualität” der Sendung deplatziert fühlte.

Auffallend war, dass niemand in der Sendung die “Ratten” des Bundesinnenministers Karl Ernst Thomas de Maizière (CDU und das “Pack” des Bundesministers für Wirtschaft und Energie, Sigmar Gabriel, erwähnte. Während Günther Jauch noch im Internet den Hinweis “Pack” = Gabriel-Verunglimpfung der demonstrierenden Bürger mit dem “Galgen” bei der PEGIDA-Demonstration zeigte, vermied Maybrit Illner jeden Hinweis auf die schlimmen Entgleisungen der beiden Minister. Beide hatten unbestreitbar mit ihrer schlimmen Wortwahl, die an die 30er Jahre erinnerte (Stichwort: Begriffe, die Bürger “entmenschlichen” und zur Hatz freigeben), zur Eskalation beigetragen.

Der mit dem Thema offenbar überforderte Arnim Laschet (CDU) hatte wohl außer “Wahlkampf” nicht viel beizutragen; der Anwalt der NSU-Opfer bewirkte mit seinen überzogenen, giftig wirkenden Beiträgen eher das Gegenteil.

Die Vorsitzende der AfD blieb erstaunlich (?) sachlich; der ihr zuweilen erteilte Beifall weniger Zuschauer in der Sendung nährt den Verdacht, dass sogar die Zuschauer vorab mehrheitlich “gefiltert” wurden.

Ein Primitiv-Journalismus, deutlich unter dem Niveau eines Günther Jauch.



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