Mordanklage gegen Timoschenko

Von Julius Hensel

Julia Timoschenko November 2009 - Bild: Wikipedia

von John Schacher

Das ganze Affentheater um die rechtmässig verurteilte ehemalige ukrainische Regierungschefin hat nun das Sahnhäubchen erhalten. Wie die FAZ heute berichtet, wird Tischoschenko noch vor der Fussball-EM wegen eines Mordes aus dem Jahr 1996 angeklagt. Damals war ein ukrainischer Geschäftsmann und Abgeordneter mit seiner Frau und zwei weiteren Personen noch auf dem Flugfeld beim Verlassen ihres Flugzeuges von Unbekannten erschossen worden. Die Täter wurde zwar 2003 verurteilt, doch der wahre Auftraggeber blieb unbekannt.

Diese brisante Naherwartung erklärt natürlich den Hype um Timoschenko, die noch schnell aus der Schusslinie gezogen werden sollte, weil sie zuviel weiss, bekennende Jüdin ist und deren “Asyl aus humanitären Gründen” sicher schon beschlossene Sache war, falls man sie in die Berliner Charite bekommen hätte. Die Ermittlungen in der Mordsache sind sicher nicht unbemerkt geblieben, Timoschenke wird noch gut vernetzt sein und davon schon länger wissen. Trotzdem: mit dem vereinten Geschnatter aller Synagogen und sonstigen Logen, mit allen Kniffen und Drohungen ist es nicht gelungen, Timoschenko auf die Schnelle “zur Behandlung” ausser Landes zu schaffen. Da wurden alle Register – bis hin zur Selbstverletzung und Hungerstreik – gezogen, jedoch erfolglos.

Die ukrainische Haltung – insbesondere die der Justiz – verdient Respekt.