Mord & Totschlag – die Medienaufmerksamkeit

Während meiner Zeit in Asien habe ich so gut wie keine Nachrichten gesehen oder gelesen. Vielleicht nur dadurch empfinde ich diesen Zweig im sogenannten Informationszeitalter, der seit einigen Jahren in Deutschland wächst, mehr als bedenklich.

Die Frage, die ich mir stelle, ist: Bestimmt die Medienaufmerksamkeit (also die Aufmerksamkeit, die einzelnen Themen oder Personen zuteil wird) uneingeschränkt die eigene Aufmerksamkeit und Wahrnehmung?

Wieso muss erst etwas in großen Bildern und mit dramatischen Gesten und Worten in den Nachrichten laufen, um überhaupt wahrgenommen zu werden. Solidarität mit Guttenberg – Atomkraft nein danke. Da springt jeder auf den Zug auf, das ist gerade aktuell, das ist gerade in Farbe. Nächste Woche erinnern wir uns dann wieder an Lybien, falls eine andere Nachricht nicht polarisierender ist. Alle anderen Dinge sind nicht passiert, schließlich wurde darüber nicht berichtet.

Das Schlimme daran ist, dass wir gar nicht merken, was uns da tagtäglich vorgesetzt wird. Eine Selektion, ein ganz geringer Ausschnitt aus dem kompletten Weltgeschehen. Was quetscht man am besten in 15 Minuten Nachrichten? Es sollte schön schrecklich sein, am Ende sind ja immer noch ein paar Sekunden Zeit für die Geburt des Eisbären Ulfo im Zoo Hannover.

Aber ich erzähle hier nichts Neues. Es war schon immer so, dass ein Grundbedürfnis des Menschen das Gaffen ist – mit „informiertsein” haben die Nachrichten schon lange nichts mehr zu tun. Reaktionen nach dem Muster „das ist ja schrecklich” und „aber uns geht es ja verhältnismäßig gut” sind erwünscht.

Was ich hingegen gelernt habe ist, dass die Welt gar nicht so schrecklich, grau und gefährlich ist wie die Bilder, die da tagtäglich in unsere Köpfe gemalt werden wollen. Es ist eine Tatsache, dass Angst lähmt – jedwede Veränderung (in der Wahrnehmung) ist nicht gewünscht.
Ich habe acht Monate lang ignoranterweise keine Nachrichten oder „Informationssendungen” (wie das mittlerweile reisserische Aktenzeichen XY) gesehen.
Die Folge war, dass es mir von Tag zu Tag besser ging, ich das Leben geniessen konnte und zum esten Mal das Gefühl hatte, Entscheidungen ohne Angst zu treffen.

Was würde passieren, wenn die Nachrichten kommen und keiner schaltet ein?


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