Moran, Caitlin: All About a Girl

Rezension Caitlin Moran - All About a Girl

Inhalt aus dem Klappentext:

England 1990, die Happy Mondays sind in den Top of the Pops, Margaret Thatchers Regierungszeit neigt sich dem Ende zu, und das Land ächzt unter der Arbeitslosigkeit: Wie soll man bloß in einer Sozialsiedlung in Wolverhampton inmitten einer chaotischen Familie erwachsen werden - mit einem Vater, der seit zwanzig Jahren von einer Karriere als Rockstar träumt und einer Mutter, die, obwohl sie schon drei Kinder hat, eine erneute Schwangerschaft bis zum Geburtstermin als Magenverstimmung deutet? Reicht Johanna Morrigans Trickkiste aus schwarzem Eyeliner, Doc Martens, derben Sprüchen, einem wilden Partystil und einem immensen Wissen über angesagte Popmusik aus, um sich neu zu erfinden, endlich Sex zu haben und die Familie aus der Misere zu retten? Ein intelligenter, sprühend witziger Roman über das Erwachsenwerden, trügerische Rollenbilder und das Glück, ein Kind der Neunzigerjahre zu sein.

Moran, Caitlin: All About a Girl Meinung:

Johanna hat es nicht ganz einfach in ihrem Leben. Nicht nur, dass die Familie plötzlich auf 7 Personen angewachsen ist, da ihre Mutter die Schwangerschaft mit den Zwillingen verdrängt hat, auch die sozialen Umstände sind für sie nicht günstig. Die Familie lebt von der Wohlfahrt und Kürzungen der Sozialhilfe schweben immer wie ein Damoklesschwert über der Familie. Ihr Vater ist ein erfolgloser Musiker, der es nie geschafft hat, richtig erwachsen zu werden. Auch ihre Freunde kann Johanna an einer Hand abzählen und als pubertierende 14-jährige ist das Leben bekanntlich nie leicht. Deshalb beschließt Johanna, sich neu zu erfinden und fortan mit ihrem Pseudonym Dolly Wilde Karriere als Musikkritikerin zu machen. Doch so einfach ist das Leben nicht gestrickt und Johanna muss bald feststellen, dass man als "Fake" auch nicht immer den richtigen Weg einschlägt.

Tja, Johanna war für mich kein ganz einfacher Charakter. Zwar war sie mir nicht per se unsympathisch, dafür hat ihre Art und Weise aber für viel Fremdschäm-Momente im Buch gesorgt. Ihre große Klappe, die ihr nicht so immens ausgebildetes Selbstbewusstsein kaschieren soll, bringt sie in einige brenzlige Momente und ich hätte mir manchmal gewünscht, dass Johanna jemanden hätte, der sie ein wenig einbremst. Aber dann wäre das Buch wohl um einiges kleiner ausgefallen, Johannas Werdegang vielleicht nicht so intensiv gewesen und sie hätte von ihren Fehlern ja nicht lernen können :)

Grundsätzlich hat mir der Ausflug in die 90er gefallen und viele Erinnerungen an die eigene Jugend hervorgebracht. Leider hat Johannas Humor bei mir nicht immer gezündet und insgesamt fand ich sie auch recht anstrengend. Die Story ist hingegen in Ordnung und hat mich ganz gut unterhalten. Erzählt wird die Geschichte aus der Ich-Perspektive. Die Kapitel sind moderat lang gestaltet und das Buch ist in drei Teile aufgeteilt, die die verschiedenen Entwicklungsstufen von Johanna aufzeigen. Caitlin Morans Schreibstil ist flüssig und trotz der teilweise sehr freschen und derben Sprache lässt sich das Buch gut lesen und unterhält.

Fazit:

All About a Girl ist ein netter, kurzweiliger Ausflug in die 90er Jahre, der für einiges Nostalgiefeeling sorgt und eine recht aufgekratzte Protagonistin mit sich bringt. Da Johanna sehr eigenwillig ist und es einige Fremdschäm-Momente im Buch gibt, ist das Buch vielleicht nicht jedermanns Geschmackssache.

Von mir gibt es 3,5 von 5 Punkten.

Quelle: http://www.randomhouse.de/Paperback/All-About-a-Girl-Roman/Caitlin-Moran/e459107.rhd

Preis

Klappenbroschur: 14,99 Euro

eBook: 11,99 Euro

ISBN: 978-3-570-58542-9

Seitenzahl: 384

Übersetzer: Regina Rawlinson


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