Es kommt immer alles zu mir: Die Klagen über den FeuerwehrRitterRömerPiraten, der immer so nervige Geräusche von sich gibt, das Gemotze über “Meinen”, der immer nur ans Aufräumen denkt, das Gejammer über die Kinder, die nie ans Aufräumen denken, das Geheule über das Prinzchen, der schon wieder Zoowärters Spielzeug entwendet hat, das Gezeter über die kleinen Geschwister, die sich immer an Karlssons Preziosen vergreifen, das Zetermordio, weil Luise beim FeuerwehrRitterRömerPiraten wieder einen Allergieschub ausgelöst hat, der Trotzanfall, weil die Grossen viel mehr dürfen als das Prinzchen, das Donnerwetter, weil “der andere” wieder etwas hat verschwinden lassen oder gar etwas kaputt gemacht hat, das Affentheater, weil irgend einer irgend einem anderen wegen irgend einer Sache ins Gehege geraten ist. Mit allem bestürmen sie mich, jeder erhofft sich, dass ich für ihn Partei ergreife, jeder will verstanden und getröstet werden und jedem versuche ich zu erklären, er solle doch mal versuchen, die Dinge aus der Warte des anderen zu betrachten. Tag für Tag versuche ich zu schlichten, zu vermitteln, gut zuzureden und zu kitten und meist rede ich mir dabei bloss den Mund fusselig.
Heute ist mir der Kragen geplatzt, darum habe ich die sechs Streithähne – ja, auch “Meiner” musste antraben – zu einer Moralpredigt inklusive “Geht so mit den anderen um, wie ihr selber behandelt werden möchtet” und “Es schmerzt mich, wenn die Menschen, die ich am meisten liebe so miteinander umgehen” verdonnert. Ich bezweifle, dass ich damit mehr bewirkt habe als eine zeitweilige Betroffenheit. Aber, hach, tat das gut, mal so richtig die Moralkeule zu schwingen!