- schöner Satz von Richard David Precht im Spiegel-online (Debatte: Soziale Kriege) vom 27.9.2010
http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,719944,00.html
Aber trifft er das Problem? Ist er richtig?
Ich glaube nicht das der falsch ist, aber er ist vielleicht nur ein erster Schritt auf dem Wege zum Problemverständnis.
Menschen streifen die Moral, mit der sie nicht Leben können, früher oder später ab. Manchmal ist es Moral die sich überholt hat, manchmal ist es Moral von der wir nur meinen, sie habe sich überholt und sei nicht zu gebrauchen.
Für die mit der sexuellen Revolution zu Grabe getragene Sexualmoral gilt übrigens beides. Aber bleiben wir bei dem von Precht befürchteten Moralverlust.
Junge Türken, junge in rechtsradikalen Gruppen organisierte Deutsche, beide sehen sich nicht in einer Zukunft die sie zur Gewaltfreiheit nötigt. Sie finden sich dort nicht. Aber sie wollen Zukunft, wollen Teilhabe, wollen eine Moral an die sie sich halten können und die ihnen Hoffnung gibt. Und sie haben ein Recht auf Zukunft.
Für die einen mag es Kameradschaft sein, der grossdeutsche Traum, für die anderen die Heilsversprechen des Islam oder ein globaler Gottesstaat mit dem Anspruch auf “allein-selig-machende Lehre”.
Die, wie Precht es nennt, Halbintegrierten, das sind Menschen auf dem “Weg”. Menschen die nocht nicht angekommen sind, noch nicht “fertig” sind.
Manche verharren in der “Halbintegration”, andere haben das Ziel verloren, sich in der “Halbintegration” eingerichtet.
Menschen denen man Alternativen weist, können ihre “Aufbruch”, ihre “Selbstbefreiung” ihren Zukunft in Harmonie mit sich und der sie umgebenden Gesellschaft finden.
Helfen wir den “Halbintegrierten”, bieten wir Alternativen, bieten wir “Zukunft” in unserer Gesellschaft allen die den Zustand der “Halbintegration” verlassen wollen.