Montenegro | Ein paar abschließende Gedanken

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Nachdem wir nun wieder daheim im kühlen Norden und im Alltag angekommen sind, ist es Zeit ein Resumé des Montenegro-Trips zu ziehen. Das kleine Land mit den gerade einmal 625.000 Einwohnern ist auf jeden Fall einen Besuch wert, wenn Ihr es gerne heiß und mediterran-trocken habt, gleichzeitig aber steile Klippen, fjord-ähnliche Buchten sowie hohe Berge mögt und nicht unbedingt Sandstrände zum Leben braucht. Es ist quasi ein wenig das Norwegen des Südens. Montenegro hat landschaftlich und kulturell einiges zu bieten und ist im Vergleich zu den Nachbarländern, vor allem zu Kroatien, noch nicht so von Touristen überlaufen.

Einkaufen ist selbst in den touristischen Zentren oft viel billiger als in Deutschland, ebenso Essen gehen oder der Kaffee für zwischendurch. Dennoch bleibt da natürlich ein bitterer Beigeschmack, denn die Menschen auf dem Land sind, wenn auch nicht wirklich arm, dann jedenfalls nach unseren Vorstellungen eher wenig vermögend. Andererseits gibt es gleichzeitig sehr viele wohlhabende oder reiche Individuen (oft russische Millionäre), die ihr Geld in Montenegro parken oder es dort in Luxus-Hotels, und -Immobilien investieren. Diese Nähe zu Russland und die derzeitige politisch brisante Situation sind zwei der Faktoren, welche die Bestrebungen Montenegros, der EU beizutreten, zumindest erschweren.

Alles in allem spricht dennoch ziemlich viel dafür, dass man sich durchaus Schlimmeres vorstellen kann, als in Montenegro zu leben. Wäre da nicht dieses Klima, für das man auf Dauer einfach geschaffen sein muss. Ein paar Dinge, die ihr in Montenegro unbedingt dabei haben solltet:

  1. Kleingeld: In Montenegro ist Euro die Währung, aber die Montenegriner haben nicht viel Lust auf Cent-Geklimper. Beträge werden fast überall grundsätzlich auf, oder abgerundet, damit niemand mit Münzen unterhalb der 50-Cent-Grenze zahlen muss. Das alleine ist ja nachvollziehbar, aber: Wechselgeld ist immer Mangelware, daher bloß nicht zu viele (oder gar ausschließlich) große Scheine dabei haben!
  2. Insektenspray: Anders als am “offenen” Meer gibt es in den von Bergketten umgebenen Buchten von Montenegro gefühlt tausend Mal mehr Stechmücken, die vor allem nachts zuschlagen. Wenn man also nicht gerade gepunktet aufwachen möchte, Insektenspray einpacken!
  3. Viel Geduld: Der Sage nach glauben die Montenegriner, dass der Mensch müde erschaffen wurde und der Sinn des Lebens das ausgiebige entspannen sei. Viele Einheimische nehmen das ziemlich wörtlich: Da wartet man gut und gerne eine halbe Stunde auf den Kellner und bei verabredeten Terminen ist eine Stunde Verspätung völlig normal. Etwas ungewohnt für den kleinen deutschen Spießer in uns, aber damit kommt man klar. Wichtig: Geduld haben.
  4. Wenn Ihr mit dem Auto in Montenegro seid (was man durchaus empfehlen kann), dann einen einigermaßen sicheren Fahrer: Montenegros Küstenstraßen sind wesentlich schöner als die, zumeist durch das Gebirge verlaufenden, Autobahnen. Aber auch anspruchsvoller. Die Straße zwischen Tivat und Kotor beispielsweise verläuft durch einige kleine Ortschaften auf 15 Kilometern einspurig. Ja, einspurig. Und nicht selten ohne irgendeine Form der Sicherung direkt am Meer. Nervenaufreibende Nachtfahrten durch zahllose Nadelöhre, vorbei an Reisebussen und selbstmörderischen Taxifahrern inklusive. Und überhaupt: So entspannt die Montenegriner im Alltag sind, auf der Straße werden sie wild, so wie die allermeisten Autofahrer der Welt.
  5. Ein waches Auge: Keine Ahnung ob es häufig vorkommt, aber ich habe mir an irgendeiner Stelle in Montenegro einen falschen 20€-Schein andrehen lassen. Diese “Blüten” scheinen seit 2007 vermehrt richtig schlecht nachgemachte Euro-Scheine aus Bulgarien Montenegro aufzutauchen. Wenn man da nicht aufpasst und sich große Scheine wechseln lässt, ist es schnell passiert (deswegen siehe Tipp Nr. 1!). Ärgerlich, aber naja. Wenigstens war es “nur” ein 20er. Mal ehrlich, wäre Euch der Unterschied direkt aufgefallen?20erfake

Trotz dieses zweifelhaften Mitbringsels war der Trip eine schöne Erfahrung in einem Land, dass so nah an Europa und doch irgendwie weit weg davon entfernt liegt. Zum Abschluss noch ein paar Instagram-Impressionen (man darf mir gerne folgen):

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