USA 1922
Mit: John Gilbert, Estelle Taylor, Renée Adorée, u.a.
Regie: Emmett J. Flynn
Dauer: 100 Minuten
Der Graf von Monte Cristo erlebte zahlreiche Verfilmungen. Die alle aufzuzählen würde eine lange Liste ergeben. Darum möchte ich mich speziell mit der Verfilmung aus dem Jahr 1922 beschäftigen. Vielleicht ist diese auch deswegen interessant, weil sie Jahrzehnte lang als verschollen galt und im tschechischen Filmarchiv wieder entdeckt wurde und fast vollständig restauriert werden konnte.
Der Roman von Alexandre Dumas dem Älteren entstand 1845/46 und ist eine sehr lange, verwickelte und komplexe Geschichte, auch wenn er zu seiner Zeit eher als Unterhaltungsroman galt und dahingehend hat sich bis heute nicht viel geändert. Vor allem durch die vielen Verfilmungen ist er lebendig geblieben und sozusagen ein Klassiker seines Genres des historischen Abenteuer Romans geworden. Der Graf von Monte Cristo bringt es immerhin auf fast 1000 Buchseiten.
Da muss fleißig gekürzt werden und man darf das Wesentliche nicht aus den Augen verlieren, das sogenannte Nebensächlichere bleibt dann oft auf der Strecke, was eigentlich Schade ist, denn darin liegen die Detaills und die Feinheiten. Das spannendere, also die Rosinen hat man recht bald herausgefunden und von da an hielt man sich vor allem an die Standartversion. Zumindest wenn es darum ging, ein möglichst großes Publikum zu erreichen. Ich glaube nicht, dass diese Verfilmung in dieser Hinsicht eine Ausnahme bildet.
Edmond Dantes wird unschuldig verhaftet und verbringt zwanzig Jahre in Einzelhaft in einem berüchtigtem Schlossverließ, unter grauenhaften Bedingungen. Nachdem es ihm gelungen ist zu fliehen, sieht er sich als die rächende Hand Gottes, der seine Verräter einer „gerechten“ Strafe zuführen muss. Am Ende erkennt er jedoch, dass er sich etwas herausgenommen hat, wozu er nicht berechtigt war und vor allem, dass Versöhnung besser ist als Bestrafung. Diese Filmversion hat für den Graf von Monte Cristo alias Edmond Dantes ein Happy End.
Was ist das Besondere an dieser Version, außer das sie lange Zeit verschollen war? Eigentlich müsste ich fragen, was ist das besondere am Stummfilm. Jeder Stummfilmfan wird dazu seine eigene Meinung haben, sonst würde er sich nicht dafür interessieren.
Das Besondere für mich an dem Film ist folgendes: Nachdem er sein Vermögen an Wohlfahrtsorganisationen verschenkt hat, sagt er ungefähr: Gott ist gut – ich habe jetzt den Weg zu meinem Glück gefunden und er kehrt zu seiner noch immer geliebten Mercedes nach Marseilles zurück. Sie leben von nun an zusammen als einfache Menschen die Fischer Netze reparieren.
Das ist der Schluss dieser Filmversion. Aus dieser kurzen Beschreibung vom Ende dieses Stummfilms kann sich jeder seine eigenen Schlüsse ziehen.
Maria
Die DVD Ausgabe: Die Bildqualität ist wie immer bei Flicker Alley recht gut, allerdings tritt zwischendurch des öfteren ein leichtes Flimmern auf und sehr dünne Längsstreifen, was aber dem Film den Reiz des Alters verleiht. Tinted.
Die Musikbegleitung: Sie besteht aus stimmiger Klaviermusik von Neal Kurz.
Regionalcode: 0
Bestellung: Der Film ist bei Flicker Alley (USA) als Double Feature zusammen mit BARDELYS THE MAGNIFICENT erschienen. Die DVD ist einfach bei der Edition Filmmuseum zu erhalten.
Für Preisvergleiche, evtl. preisgünstigere Angebote und andere Fragen im Zusammenhang mit DVD-Bestellungen aus dem Ausland siehe auch die Tipps zur DVD-Bestellung im Ausland.
*******************************************************************
-> Zum Verzeichnis der hier besprochenen Filme