Montagsfrage: Literarisches Kinderbespaßungsprogramm?

Montagsfrage: Literarisches Kinderbespaßungsprogramm?

Hallo ihr Lieben! 🙂

Ich weiß, ich bin heute sehr spät dran mit der Montagsfrage von Antonia von Lauter&Leise. Ich hab es einfach nicht früher aus dem Bett geschafft, denn ich bin gestern Abend total im Seriensumpf versackt. Aktuell gönne ich mir nämlich einen Rewatch (Nennt man das so, wenn man eine Serie noch einmal schaut?) von Buffy - Im Bann der Dämonen. Ja ja, lacht ihr nur, aber als ich ein Teenager war, war das DIE Serie schlechthin. Man kann sich das heute kaum noch vorstellen, damals habe ich wirklich jede Woche darauf hingefiebert, dass eine neue Folge läuft. Ich habe Buffy geliebt. Ich habe sehr lange darauf gewartet, dass irgendeiner der gängigen Streamingdienste sie endlich in die Auswahl aufnimmt und vor kurzem hat mir Amazon diesen Gefallen getan. Überraschung, ich liebe sie noch immer. Mittlerweile bin ich in der letzten siebten Staffel angekommen und ich freue mich darüber, dass die Serie für die damalige Zeit nicht nur erstaunlich gut gemacht war, sondern auch recht fortschrittliche Themen behandelte wie Emanzipation, Sexismus und Homosexualität. Ich denke, Buffy hatte großen Anteil daran, dass ich bis heute ganz gern Urban Fantasy mit starken Protagonistinnen lese.
Nun will ich euch aber nicht länger mit Fangirling zu Buffy langweilen (obwohl ich das stundenlang tun könnte) und direkt zur heutigen Montagsfrage übergehen, bevor es noch später wird.

Da bin ich tatsächlich die falsche Ansprechpartnerin. Ich habe keine Kinder, ich habe keinen Kinderwunsch und ich sitze auch nicht im Home Office fest. Ich kann mich maximal auf meine eigene Kindheit bzw. Jugend berufen, um hier heute eine Antwort zusammenzuschustern. Ich kann für nichts garantieren, weil es beinahe unmöglich ist, Literatur für Kinder und Jugendliche zu empfehlen, ohne das Alter der Zielperson zu kennen. Also sammle ich jetzt ein paar Vorschläge, gebe aber keinerlei Gewähr, dass das für eure Racker passen wird. Außerdem möchte ich ein bisschen Abstand von populären Werken wie „Harry Potter" oder „Percy Jackson" nehmen, denn diese Bücher sind so bekannt, dass da vermutlich auch jedes Elternteil selbst drauf käme.

Zuerst möchte ich euch eine Reihe vorschlagen, die mir schon sehr lange sehr am Herzen liegt: die „Uralte Metropole" von Christoph Marzi. Für kleine Kinder ist sie sicher nicht geeignet, aber für etwas ältere ist es eine spannende Lektüre voller Magie und Wunder. Die Geschichte des jungen Waisenmädchens Emily, die entdeckt, dass sich unter London eine weitere Stadt verbirgt, hat meine Fantasie mächtig angekurbelt und mich viele Male hervorragend unterhalten. Positiv ist, dass es mittlerweile fünf Bände gibt, die mit mehr als 500 Seiten jeweils ziemlich umfangreich sind - damit ist der Spross eine Weile beschäftigt, entweder allein oder in einer Vorlesesituation.

Ein Buch, das ich auch für jüngere Kinder empfehlen kann, ist „Timm Thaler oder Das verkaufte Lachen" von James Krüss. Oh wie habe ich diesen Roman geliebt. Es gehört sicher zu den Büchern, die mir meine Mutter am häufigsten vorlesen musste, als ich klein war. Es handelt vom kleinen Timm, der sein Lachen für die Fähigkeit, fortan jede Wette zu gewinnen, eintauscht. Er begreift recht schnell, dass dieser Tausch eine dumme Idee war, denn ohne Lachen kann er nicht glücklich sein. Im weiteren Verlauf tut er alles dafür, sein Lachen zurückzubekommen und lernt dabei, dass es Dinge im Leben gibt, die wichtiger sind als Geld und Erfolg. Eine sehr schöne Botschaft, die wahrscheinlich niemals an Gültigkeit verliert.

Tatsächlich gehen mir schon jetzt so langsam die Vorschläge aus, aber einen letzten habe ich noch in Petto, der vielleicht helfen könnte: die alten Romane, die Wolfgang und Heike Hohlbein Ende der 80er, Anfang der 90er zusammen geschrieben haben, speziell „Der Greif", „Unterland" und „Drachenfeuer". Diese Bücher habe ich in meiner Kindheit gelesen und fand sie großartig. Das schriftstellerische Ehepaar stellte damals Protagonist_innen in den Mittelpunkt, die nur wenig älter als ich waren. Deshalb konnte ich mich wunderbar mit ihnen identifizieren und habe ihre fantastischen Abenteuer wie im Rausch verschlungen. Heute würde ich wohl eher nicht mehr zu einem Hohlbein greifen, entweder, weil die Qualität ihrer Arbeit abnahm oder ich ihnen schlicht entwachsen bin, da kann ich mich nicht so recht entscheiden, aber so mit 10, 11 Jahren waren diese Bücher das Nonplusultra meines Literaturhorizonts. Ich bin mir sicher, dass das auch für andere Kinder der Fall wäre.

Ich hoffe, ich konnte euch ein paar neue Impulse für die Beschäftigung eurer Kinder während der Corona-Krise vermitteln. Tut mir leid, dass ich nicht mehr zu bieten habe, aber ich gehöre eben nicht zum betroffenen Kreis und mache mir selten Gedanken darüber, welche der Bücher, die ich lese, auch für ein junges Publikum geeignet sein könnten.

Ich freue mich wie immer sehr auf eure Beiträge und Kommentare und wünsche euch allen einen sonnigen Start in die neue Woche!
Alles Liebe,
Elli ❤️


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