{Montagsfrage} Ist Hörbuch-Hören für dich mit ’klassischem’ Lesen gleichzusetzen? Oder ist beides für dich grundverschieden?

Von Froileinwonder @FroileinWonder

Antonia führt die Aktion Montagsfrage ab September 2018 weiter. Jeden Montag stellt Sie auf Ihrem Blog Lauter&Leise eine neue buchtastische Frage. Heute lautet diese wie folgt.

Ist Hörbuch-Hören für dich mit ’klassischem’ Lesen gleichzusetzen? Oder ist beides für dich grundverschieden?

Im Prinzip bekommt man bei einem ungekürzten Hörbuch genau den gleichen Inhalt geliefert wie beim gedruckten Buch. Doch da hört für mich die Gleichheit auch bereits auf, denn nach meinem Empfinden sind die beiden Erlebnisse recht verschieden, und dass obwohl man doch eigentlich genau das gleiche geboten bekommt.

Ein Hörbuch fällt oder steigt mit dem Sprecher und seiner Darstellung der Charaktere. Dabei kann es sogar sein, dass ich den Sprecher sehr schätze und eine seiner Interpretationen dennoch einfach nicht zu meiner Vorstellung einer bestimmten Geschichte und/oder Persönlichkeit passt.

Bei einem Hörbuch spielen viele Faktoren (Stimmfarbe, Tempo, Pausen, Interpretation, etc.) zusammen bis es zu einem stimmigen Ergebnis kommt. So kann es zum Beispiel sein, dass ein Hörbuch durch einen oder mehrere Sprecher an Lebendigkeit und Aussagekraft gewinnt, wenn der entsprechende Sprecher sich genau richtig anfühlt, oder das genaue Gegenteil kann eintreten, so dass ein Buch das mir eigentlich gefällt sich als regelrechte Einschlaftablette entpuppt. Als Bereicherung der Geschichte hat sich z. B. Christoph Maria Herbst in „Er ist wieder da“ bewiesen oder Rufus Beck bei den „Harry Potter“ Hörbüchern.

Außerdem ist die Situationen in denen ich ein Hörbuch höre eine ganz andere als die beim Griff zum klassischen Buch. Ein Hörbuch ist für mich normalerweise genau dann angesagt, wenn es mir nicht möglich ist ein Buch in die Hand zu nehmen. Das kann beim putzen, bügeln, kochen, Auto fahren oder stricken sein. Aber wenn ich mich für das klassische Lesen entscheide dann nehme ich mir bewusst Zeit dafür und genieße die Geschichte oftmals mit Kaffee oder Tee und Gebäck (Ausnahme hierbei ist natürlich die Lesezeit im Wartezimmer beim Arzt.).