Montagsfrage: Gibt es Autoren bei denen ihr im Zwiespalt seid sie zu lesen, weil ihr mit ihren Ansichten/Handlungen oder gar Aspekten ihres Werks nicht übereinstimmt?

Von Buchfresserchen
Hey, einen guten Start in die neue Woche wünsche ich euch! :)
Heute hält die Montagsfrage eine ernstere Thematik bereit. Gibt es Autoren, bei denen ihr im Zwiespalt seid, weil sie Ansichten vertreten oder über sie Dinge bekannt wurden, die ihr nicht vertretet/vertreten könnt? Ich bin gespannt auf eure Antworten!
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Mir sind bisher 3 Autoren/Autorinnen begegnet, die mich in einen derartigen Zwiespalt gebracht haben. Kann man Autor und Werk getrennt voneinander sehen, darf man das überhaupt? Was sagt das Werk über den Autor aus? Das sind so Fragen, die ich mir stelle.
1. Orson Scott Card
Durch den Film Enders Game wurde ich auf die Ender-Buchreihe aufmerksam. Den 1. Band - Enders Spiel - habe ich geschenkt bekommen und verschlungen. Den 2. Band - Enders Schatten - habe ich gebraucht ertauscht (zum Glück). Dann fand ich heraus, wie homophob Orson Scott Card ist und das verpasste dem Ganzen einen ziemlichen Dämpfer Wer meinen Blog liest, kann sich denken warum... Also habe ich mir vorgenommen nie auch nur einen Cent für Bücher von ihm  auszugeben. Kürzlich habe ich dann noch Speaker for the Dead ziemlich ramponiert ertauscht, damit ich die Reihe komplett habe und endlich beenden kann. Aber hätte ich diese gebrauchte Ausgabe nicht gefunden, hätte ich sie nie im Regal stehen. Weitere Bücher werde ich von dem Autor nicht anrühren.
2. Marion Zimmer Bradley
Wer Fantasy liest, ist sicher mit der Autorin bzw. dem Namen vertraut. Obwohl ich so viel Fantasy lese, habe ich tatsächlich aber von ihr nur Trapez gelesen und dabei bleibt es auch. Seit ich weiß, dass sie in Kindesmissbrauch involviert war, hat das einen mehr als faden Beigeschmack hinterlassen. Zwar ist die Autorin bereits tot, aber dennoch fühle ich mich davon so abgestoßen, dass ich guten Gewissens nichts Anderes von ihr lesen kann.
3. George R. R. Martin
Ich weiß wie viele die Das Lied von Eis und Feuer Reihe mögen und ich mache mich wahrscheinlich jetzt unbeliebt, aber ich kann den Büchern nichts abgewinnen und werde von dem Autor nichts weiter anrühren, nachdem ich den ersten Band abgebrochen habe. Kurz gesagt: Ein Autor, der beim Schreiben scheinbar derart darin aufgeht, wenn er Vergewaltigungen an (überwiegend weiblichen) Figuren beschreibt, ist mir zuwider. Ich finde da scheint etwas vom Autor selbst in seinem Werk durch, das ich ehrlich gesagt besorgniserregend finde... Er schreibt bevorzugt aus der Sicht des Vergewaltigers. Die Opfer werden dagegen häufig kaum beschrieben, die Vergewaltigung wird nie aus ihrer Sicht geschildert und damit gewissermaßen unter den Teppich gekehrt. Das zu lesen und somit zu unterstützen widerstrebt mir und welche Buchreihe braucht über 200 Vergewaltigungen? Wo ist da der Sinn oder die Notwendigkeit? Sowas will und kann ich nicht guten Gewissens lesen, das stößt mich ab. Gerade als Frau. Gleichzeitig habe ich so auch keine Lust mehr irgendwas anderes von dem Autor zu lesen.
Puh, das ist lang geworden. Aber ich wollte es auch nicht in 3 Sätzen ohne Begründung abhaken. ;)
Gibt es für euch Autoren, bei denen ihr so empfindet?

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