Hallo ihr Lieben!
Da bin ich wieder. Eine Woche Blogpause hat mir wirklich gut getan, so gut, dass ich eine Weile überlegt habe, ob ich noch eine Woche dran hänge, um endlich mal den Stapel ausstehender Rezensionen schrumpfen zu lassen. Dann kam ich aber doch zu der Überzeugung, dass mir der Austausch mit euch fehlt, selbst wenn ich mir nur eine Woche Urlaub genommen habe.😉
Also bin ich pünktlich zur Montagsfrage vom Buchfresserchen Svenja zurück, die heute folgendes wissen möchte:
Theoretisch finde ich das alles ganz toll. Bücher zu tauschen ist so erwachsen, großzügig und nachhaltig, weil ja für jedes getauschte Buch eins weniger gedruckt werden muss. Leider bin ich aber ein Neandertaler. Jagen und Sammeln. Ich habe ja erst vor Kurzem erklärt, dass ich nicht aussortiere, weil ich Bücher als Trophäen ansehe ( HIER). Dementsprechend habe ich auch nichts zum Tauschen.
Letztes Jahr wurde in meiner direkten Nachbarschaft ein offener Bücherschrank aufgestellt. Es ist eine alte Telefonzelle, in der nun Bücher darauf warten, ein neues Zuhause zu finden. Hin und wieder schaue ich da mal rein und habe - ich muss es zugeben - bereits zweimal ein Buch mitgenommen, ohne ein neues hinzubringen. Angesichts dessen, dass das gute Stück dort allerdings seit etwa einem Jahr steht und immer voll ist, verursacht mir das kaum Gewissensbisse. Zwei Bücher in einem Jahr sind meiner Ansicht nach vertretbar. Ich habe auch nicht das Gefühl, dass das Prinzip in meinem Viertel so richtig funktioniert, denn ich glaube, dass insgesamt tatsächlich weniger Bücher mitgenommen als hingebracht werden. Ein paar Werke stehen da wohl schon seit einem Jahr. Die Leute scheinen es eher als Anlaufstelle zu nutzen, um ihre alten Bücher loszuwerden. Was macht es da schon, dass ich zwei Bücher ohne Tausch adoptiert habe?
Neulich habe ich mit diesem Bücherschrank übrigens auch etwas erlebt, das exemplarisch für eine Seite meines Bezirks steht und mich innerlich in eine Zwickmühle brachte. Ich war nachts mit meiner Hündin zur letzten Gassirunde unterwegs, kam an der Telefonzelle vorbei und wollte schauen, welche Bücher dort zur Zeit vorübergehend leben. Ich stand bereits davor und wollte die Tür aufziehen. Ich konnte gerade noch rechtzeitig stoppen, denn sonst hätte ich wohl den obdachlosen Mann geweckt, der im Inneren der Telefonzelle schlief. Einerseits habe ich Verständnis dafür, dass dieser Mann vermutlich keinen anderen Ort hat, an dem er einigermaßen sicher und trocken schlafen kann, aber andererseits war ich empört. Der Bücherwurm in mir hat sich fürchterlich darüber aufgeregt, dass er in einem Bücherregal nächtigt. Das gehört sich einfach nicht. Dieser Teil von mir wollte ihn wecken, rausschmeißen und die Bücher vor ihm beschützen, aber glücklicherweise hat mein soziales Gewissen das rechtzeitig verhindert. Ich wollte nicht, dass er dort schläft, aber noch weniger wollte ich ihn seines sicheren Schlafplatzes berauben. Es war seltsam, denn auf gewisse Weise haben mich dieser offene Bücherschrank und der obdachlose Mann daran erinnert, dass es wirklich größere Probleme als die Beschaffung neuer Bücher gibt.
Jetzt bin ich etwas vom Thema abgekommen, daher noch mal zusammengefasst: Möglichkeiten wie offene Bücherschränke sind großartig. Ich nutze sie allerdings nicht, weil ich mich nicht von meinen Büchern trennen möchte.
Ich freue mich wie immer sehr auf eure Meinungen und Kommentare, nach einer Woche Blogpause noch mehr als sonst! Ich wünsche euch allen einen wunderbaren Start in die neue Woche und bin schon gespannt, was ihr zum Thema Büchertausch zu sagen habt!
Alles Liebe,
Elli