Die Montagsfrage von Nina ist doch perfekt, um ein bisschen aus dem Nähkästchen zu plaudern. Dann mal los.
Was wäre dein Traumjob, wenn Du irgendwas mit Büchern machen könntest?
Bücher oder Literatur mal ganz im Allgemeinen begleiten mich praktisch schon, seit ich lesen kann. Der erste wirklich ernsthafte Berufswunsch war Maskenbildnerin… geht also in die kreative Kulturrichtung. Denn während meine Freundinnen den Boygroups verfallen waren, war ich im Musical-Fieber. Die liebe ich übrigens heute immer noch. Der Wunsch scheiterte an meinen damaligen Englischkenntnissen, dem wenigen künstlerischen Talent und… nun, ich hätte vorher eine Ausbildung als Frisöse oder Visagistin machen müssen und das wollte ich nicht.
Nach einem Umweg im Studium bildete sich der Wunsch heraus, Dramaturgin zu werden. Wieder das Theater. Und dieses Mal so wirklich etwas Literarisches. Ich legte den Wunsch dann ab, als ich nach einem einjährigen Praktikum die Arbeitsbedingungen eines städtischen Theaters erlebte. Mein Herz schlägt aber immer noch für das Theater bzw. generell für diese Sorte Kultur. Und was mache ich nun?
Ich bin derzeit Redaktionsvolontärin im zweiten Jahr bei einem Special Interest-Magazin. Ich schreibe, um es mal ganz einfach auszudrücken. Denn ich habe bald gemerkt, dass es das ist, was ich gut kann und vor allem beruflich machen möchte. Dabei allerdings weniger den Tagesjournalismus, deswegen bin ich zu keiner Zeitung gegangen. Mit Büchern habe ich leider nur am Rande und viel mehr in der Freizeit zu tun. Aber ich liebe meinen Job, ja wirklich! Denn ich darf tun, was ich mag. Und das ist ein Privileg. Ich hatte auch mal überlegt, Lektorin zu werden. Ein Beruf, der mich nach wie vor reizt, bei dem es aber schwer ist hineinzukommen (eine Kommilitonin von mir war Lektoratsvolontärin ohne die Chance übernommen zu werden), und zum anderen war ich mir nicht sicher, ob es das Richtige für mich ist.
Mein Traum wäre… ich weiß es nicht. Ich bin mir nämlich gar nicht so sicher, ob ich mein Hobby, die Bücher, wirklich zum Beruf machen will. Ich blogge gerne darüber, rede auch gerne darüber und lese natürlich viel. Aber ich habe auch schon oft gelernt, dass es ein sehr schmaler Grad ist “das Hobby zum Beruf” zu machen. Denn dann ist das Hobby weg und im schlimmsten Falle verleidet es einem die Leidenschaft. So ähnlich erging es mir, als ich in meiner Masterarbeit über Krimis schrieb. Heute kann ich die Krimis, die ich seitdem gelesen habe, an etwa zwei Händen abzählen. Das war mal ganz anders.
Einen Traum hab ich mir ja schon erfüllt bzw. ich bin auf dem besten Weg dorthin. Nach meiner Ausbildung bin ich voll ausgebildete Redakteurin. Vielleicht schreibe ich dann mal irgendwann wieder über Kultur, vielleicht ist das mein Traum. Wir werden sehen. Und manche Träume müssen Träume bleiben, damit man was zum träumen hat.