Montag-„Das Mädchen“ von Angelika Klüssendorf

Eine Geschichte vom Aufwachsen in prekären Verhältnissen, eine Geschichte von Verwahrlosung, Ausgeliefertsein, Instabilität und Resilienz.

Was wäre aus dem Mädchen geworden, wenn sie das Lesen nicht für sich entdeckt hätte?

Eine zähe, katzenhafte  Stärke, geht von dem Mädchen aus. Sie hält diesem Leben ihren Willen entgegen zu überstehen. Ein trotziges trotzdem, dass sich den Bedrohungslagen anpasst, immer auf dem Sprung ist, sich weder in Orten noch in Beziehungen beheimaten kann. Sie ist in der Lage Mimik und Gestik  ihrer Mutter schnell zu deuten, vertraut nonverbalen Zeichen mehr als Worten. Seismographische Wahrnehmung als Überlebenstrieb, den Orkanen auszuweichend, sich in Sicherheit zu bringend.

Später wird sie anders leben als ihre Eltern, das ist der Glaube der ihr die Kraft gibt diese Kindheit zu überleben.

Nun bin ich mit April auf dem Weg in ihr junges Erwachsenenleben. Schwefelgeruch über der Stadt, festgefrorene Braunkohle, rotte Bausubstanz. „Warum?“, fragt sie sich, „kann mir jemand ein Territorium zuweisen?“  Fragen die in der DDR nicht gestellt werden durften.

April ist ihrer Kindheit in prekären Verhältnissen entkommen, auch die Jahre im Heim haben sie nicht gebrochen, eher eine wütende, zornige Kraft hinzugefügt. Sie hat gelernt zu überleben.

Dennoch die Trostlosigkeit, die Hoffnungslosigkeit ist ihr nach Leipzig gefolgt. Sie beginnt eine Lehre  die sie langweilt, beginnt Beziehungen die sie nicht berühren, fühlt sich schal und abgestanden, noch  bevor das eigene Leben begonnen hat.

Ich frage mich, wie es passieren konnte, dass diese Bücher bisher an mir vorbeigingen.

Angelika Klüssendorf weiss wovon sie schreibt und sie schreibt undramatisch, genau, lakonisch und liebevoll.

Zum Glück habe ich Urlaub.


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