Monster Mai: The Navy vs. The Night Monsters

Monster existierten schon immer. Und je älter ein Monster, desto furchterregender ist es. Sollte man denken. In Filmen sieht es natürlich ein wenig anders aus. Alte Monster sind meist wenig furchteinflößend. Eher unfreiwillig komisch. Maske, Kostüme, Effekte … es gab Zeiten, da waren die nicht immer so großartig wie in den 80ern. Heute zum Beispiel. Und davor auch nicht. Eigentlich waren sie nur in den 80ern geil, also sind alle anderen Monster doof. So. Und davon gucken wir uns heute welche an. In:

THE NAVY VS. THE NIGHT MONSTERS – VERHÄNGNISVOLLE FRACHT – USA – 1966 – 87 Min.

Regisseur und Autor Michael A. Hoey geriet während der Dreharbeiten mehrfach mit Produzent Jack Broder aneinander, weshalb dieser für weitere Shoots Arthur C. Pierce und Creaturedesigner Jon Hall heranholte. Die Tatsache das absolu niemand der Beteiligten irgendwas erwähnenswertes in ihrer Filmographie stehen hat, zeugt davon, dass sie alle Unrecht hatten.
Der gesamte Cast wollte nicht mehr mitspielen, nachdem der Titel von NIGHT CRAWLERS zu dem endgültigen Titel geändert wurden. Sie blieben aber doch alle dabei und am bekanntesten ist vermutlich noch Mamie van Doren, die nur dabei war, weil sie verpflichtet war, einen Film für Produzent Roger Corman zu drehen. Begeistert von dem Streifen war sie keineswegs. Anthony Eisley, Billy Gray, Bobby Van oder Pamela Mason kennt vermutlich keine Sau. Kein Wunder, bei so generischen Namen. Aber solange die Monster nicht generisch sind …

Die Antarktis ist eine eigene Welt, so unbekannt wie die weit entfernten Planeten unserer Galaxie. So sagt es zumindest der Erzähler. Aber heute gibt es einen Durchbruch, denn die Amerikaner nehmen Proben von Pflanzen oder so aus der Antarktis mit nach Hause. Na dann, kann die NASA ihre Antarktis-Expiditionen wohl absagen. Schade. Apollo 4,2 war fast bereit.

Die Piloten unterhalten sich über Käsesandwiches und Blondinen. Die Navy hingegen präsentiert Phillips, der sich wie ein Trottel bei der Prüfung aufführt und Chandler, der mit seinem Hund spricht und von den Krankenschwestern verarscht wird. Oh nee, die versuchen hier, lustig zu sein. Das kann doch nichts werden.

Das Flugzeug mit den Proben muss bei der Navy zwischenlanden um aufzutanken. Vorher tickt aber einer im Flieger aus und öffnet im Flug die Tür, woraufhin er und eine Tussi in den Tod stürzen. Die Navy ist in Alarmbereitschaft, denn die Piloten melden sich nicht mehr. Es folgt die mit großem Abstand billigste Notlandung in der Geschichte der Luftfahrt. Im Flieger schnattern die Pinguine und der Pilot starrt in die Gegend. Sonst ist scheinbar niemand mehr an Bord.

Der Pilot steht unter Schock und es gibt vorerst keine Antworten. Dafür aber Meinungsverschiedenheiten, denn der Pilot könnte auch ein Killer sein, der alle anderen aus dem Flugzeug geworfen hat. Nur die Pinguine nicht, den Killer sind immer tierlieb. Ein Pinguin ist aber wohl ausgebüchst, denn sein Käfig ist kaputt.

Eine seltsame Flüssigkeit bedarf einer Analyse. Dann passiert ne Viertelstunde quasi nichts, was bei einem Film mit knapp 80 Minuten Laufzeit keine gute Sache ist. Und dann wird eine Krankenschwester erwürgt. Der Pilot liegt anschlißend wieder im Koma, aber Lieutenant Brown hat die Schnauze voll und will ihm die Visage verbiegen. Der Hund von Chandler hat auch die Schnauze voll und kläfft in den Wald. Allerdings schallt es nur wieder heraus und mehr passiert nicht.

Im Labor stellen Dr. Beecham und Nora fest, dass die Flüssigkeit sowas von außergewöhnlich ist, dass sie fast versucht sind, daraus einen neuen Schnaps zu brennen. Da die Flüssigkeit aber auch sowas von ätzend ist, geht das nicht. Aus irgendeinem Grund ist was von der Säure – oder was auch immer es ist – auf dem Dach und tropft Diane auf die neue Bluse. Schnell Wasser drauf, sonst hinterlässt das Flecken und Löcher an Stellen, die man nie wieder genäht kriegt.

Ein Wachmann schreit. Ich schätze, er wurde von einem Monster gekillt.

Es werden die Molotov-Cocktails vorbereitet. Ich schätze, es geht in den Krieg gegen die Monster, die ich bisher noch nicht mal gesehen habe. Oh da, ach nee, das ist der Hund. Uh, da ist doch eins der Monster!!! Und es ist … so groß wie ein Fingerhut. Ich vermute mal, das die noch wachsen werden. Oh ja, das da ist schon größer. Und es sieht aus, als hätte samson aus der Sesamstraße in die Steckdose gefasst. Zeit, die Molotov-Cocktails zu werfen wie ein besoffener Russe auf Silvester in Stalingrad.

Von Diane werden nur noch die Schuhe gefunden. Nora ist besorgt, aber Lieutenant Ständer beruhigt sie mit den Worten, das „alles gut wird, Baby“. Na dann, kann ja nichts mehr schiefgehen.

Habe ich eigentlich schon mal erwähnt, dass ich diese künstlichen Studiowälder in alten Filmen irgendwie mag? Die haben sowas unnatürlich Natürliches an sich, das sich nicht beschreiben lässt. Und die Baummonster können sich darin wunderbar verstecken und Navy-Fritzen durchschütteln.

All das Chaos hält natürlich nicht davon ab, zusammen irgendwo Kaffe trinken zu fahren. Lieutenant Coffeecup und Nora schnulzen also kurz ein wenig rum und gestehen sich ihre Liebe. Also sie ihm. Er hingegen braucht „ein wenig zeit, Baby“. Romantisch.

Ein Soldat tickt mal wieder aus. Ich dachte, über diesen Punkt wären wir lange hinaus und jetzt kommen die Baumbärte endlich mal ausm Wald und machen Kleinholz.

Die Analysen ergeben, dass es sich um tierähnliche Pflanzen handelt, die schnell wachsen. Bester Dialog des Films: „I have never heard of such a thing.“ „You have now.“ Wie soll man gegen so eine Argumentation angehen?

Ein besoffener Matrose ist im Wald. Kann mir eigentlich mal jemand erklären, was ausgerechnet die Navy in diesem Waldgebiet zu suchen hat? Das ist ja nun wahrlich nicht deren Spezialgebiet. Und da ist nicht mal ein Teich oder ein Bach oder eine verdammte Pfütze. Der Matrose verliert nebenbei seinen Arm und endlich gehts mal ab hier.

Der Pilot erwacht und rennt in den Wald, wo er von einem Baummonster gefressen wird. Erinnert ihr euch noch an die erste Folge von LOST, wo das Monster den Piloten frisst?Ich bin sicher, das hier war die Inspiration.

Und dann gibt es endlich die große Molotov-Mega-Action, bei der keine einzige Flasche beim Aufprall explodiert. Zum Glück ist Lieutenant Gunman ein 1A Schütze und trifft eine der Flaschen bereits beim achten Versuch. Leider sind nicht alle Baummonster abgebrannt, also muss ein endgültiger Plan her. Es sollte klar sein, wie der aussieht. Muss ich es wirklich ausschreiben?

MIT NAPALM DEN GANZEN WALD ABFACKELN!!!

Was habt ihr denn gedacht? Wir reden hier vom amerikanischen Militär. Die einzige Alternative wäre eine Atombombe, aber dafür hätte die Navy ihre Baracken verlassen müssen und das geht natürlich gar nicht. Was geht, ist der Plan, und zwar auf. Großes Gefackel und alle freuen sich wie schön es brennt. Ich gehe einen Baum pflanzen …


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