Mono & Nikitaman: Unter Freunden [Rootdown Rec. / VÖ: 01.04.2011] Dancehallpunks eben ...

Mono & Nikitaman: Unter Freunden [Rootdown Rec. / VÖ: 01.04.2011] Dancehallpunks eben ...

 
 

... die einen haben ne Meinung, die anderen ne Dienstwaffe, es geht schon wieder los Schlagstock gegen Bierflasche ... dann kommen die Clowns und alle müssen sich schief lachen ...

Das ist die Rückkehr der Clowns, mehr ist hier nicht zu sagen, Punkt. Druckvolle, politisch bewusste Musik ohne revolutionäres Alphatiergehabe, keine Militanz als Selbstzweck, sondern kreativer Widerstand durch Reibung auf satter Bassunterlage.
Mono & Nikitaman legen nach, Album vier ist zwar musikalisch etwas heterogen geraten, die Texte aber sind hin- und mitreissend wie eh und je. Und der Kontrast zwischen beiden markanten Stimmen und Ausdrücken macht nur einen Teil der Vielseitigkeitigen der Duopartner aus, die sich immer besser ergänzen. 
Hier finden sich zwei Perspektiven zusammen, die gerade in dieser nicht selten offen sexistischen Szene oft ausm Blick geraten, eine männlichen UND die weibliche. Mono ist hier nicht die vollbiegsame Puppe aka arschwackelnde Zusatzoptik, sondern eine sehr tighte Partnerin in Crime, die verschiedene Textaspekte von einem durchaus feministischen Standpunkt aus beleuchtet.
Aber auch einige andere unsympathische Dancehallnebeneffekte fehlen gänzlich. Stattdessen ergänzt man bekifftes, eskaspistisches Gebrabbel über das totalverantwortliche Babylon und die ach so hassenswerten, dunkelherzigen Battymans um emanzipatorische, eigenverantwortliche Inhalte mit einer ordentlichen Portion Attitüde - Dancehallpunks eben.
Song #08 (Ein paar Meter) ist eine Wegscheide des Albums, hier werden die  bisherig eher persönlichen Songs durch deutlich politischere Untertöne ersetzt. Und diese raffinierte, überdachte und vorallem zutiefst pazifistische Meditation über dieses sinnfreie Schlachten, dass von den lautstarken Anhängern gerne mit Heldentum verwechselt wird, könnte durchaus einer meiner Lieblingssongs anno 2011 werden - er wächst, wächst und wächst! 
Die restlichen Songs haben deutlich mehr Wumms, nicht dass die ersten sieben Songs schwachbrüstig wären, aber mir waren sie einfach etwas zu wattig. Ausnahmen bestätigen aber bekanntlich die Regeln und so muss man Karma ft. Ce'cile & die Single Zeit steht still einen ohrwurmigen Popappeall zusprechen, dem man sich nur schwer entziehen kann! 
Aber ab Song #08 bewegt sich mein Schädel deutlich häufiger wackeldackeliger in den Öffentlichen - definitiv eine Platte für das subsonische Stockwerk ne Treppe tiefer & die tragbaren Soundsysteme.
Ein Resümee. Unter Freunden sind einfach 15 Songs mit ordentlich Dampf, textlich ab der ersten Zeile überzeugend, mit ner saftigen Single und die Platte weckt ne helle Vorfreude auf die Liveumsetzung. 
Rein musikalisch wird die Sause für mich elendes Leckermäulchen aber erst ab Song #08 richtig tanzhallig, vielleicht ist aber dieses angepopte Vorspiel auch nicht  der schlechteste dramaturgische Kniff, bin noch etwas unentschieden, Platte muss noch wachsen. 
Was ich aber schon jetzt sagen kann ist,  dass die angenehme Weigerung sich an abstossenden Ritualen dieser Subkultur zu beteiligen garnicht oft genug gelobt werden kann, ich will endlich mehr vielstimmige, reflektierte Dancehallpunks und weniger arschgesichtige Machos mit Battymantunes. Aber ihr seid die Käufer, entscheidet euch  - richtig.
Vorbestellbar ist die Platte  in folgenden Formaten: DL / CD / Vinyl.
Und wessen Zweifel  nach diesen Lobgesang noch immer nicht bezwungen sind - jetzt zuhören, dann entscheiden. Mono & Nikitaman - Rückkehr der Clowns.


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