Mondsüchtig …

scheine ich zu sein. Immer bei Vollmond frage ich mich das wenn ich draussen stehe und die Kamera einrichte, um ja keinen Moment zu verpassen …
Seit ich hier auf der Schwäbischen Alb wohne schaue ich, wenn das Wetter es zulässt, wirklich jedem Vollmond zu. Jedes Mal sieht er anders aus, jedes Mal wirkt er auch anders auf mich. Mal ist er klein, mal ist er umgeben von einem Regenbogenkranz, mal versteckt er sich und schaut nur kurz hinter dicken Wolken hervor oder er ist riesig und klar, wie dieses Jahr der Julivollmond.
Ich fühle mich so reich beschenkt, da ich an einem Platz wohne, an dem ich jeden Mondaufgang am Horizont sehen kann. Vom Frühsommer an bis zum späten Herbst sitze ich draussen auf meiner Bank und schaue zu, wie er aufsteigt.
Wie er sich ganz langsam durch die Bäume schiebt und sich – wie dieses Mal – als orangefarbene Kugel zeigt, immer deutlicher zu sehen ist, bis er weit oben am Himmel steht. Wie er dabei die Farbe wechselt, von tiefem Orange bis Fahlweiß. Faszinierend. Ich spüre das tiefe Wissen vom Mond, die unbewusste Erinnerung meldet sich, ein Erahnen …
unsere frühen Vorfahren lebten damit und danach. Ich glaube, die Magie des Mondes gibt es schon, solange die Welt besteht …

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Mondsüchtig … Fotos: © Dagmar Hiller

Es ist ein wunderbares Gefühl dem Mondlauf zu beobachten. Das intensive Licht zieht mich wie magisch an, ich schliesse immer wieder die Augen und versuche die Kraft zu spüren. Selbst wenn es noch so kalt ist, bei Vollmond bin ich draussen, bis sein Gang nicht mehr zu verfolgen ist, oder bis er zwischen Wolken verschwindet.
So viel Gleichmut strahlt ein Mondaufgang aus. Das überträgt sich auf mich und vertieft meinen inneren Frieden. Genau den braucht man, um in Ruhe schlafen zu können.

Zwei Tage vor Vollmond kann man die Mondkraft schon spüren, der Schlaf wird unruhiger und tagsüber ist man stärker angespannt und schneller erschöpft. Das fühlt man sogar noch intensiver, wenn der Mond im eigenen Sternzeichen steht. Achtet einmal darauf. Es heißt, er wirke ein bis zwei Tage vor und nach der Rundung.
Stimmt bei mir. Steht der Vollmond dann zu seiner Stunde in voller Schönheit rund und prall am Himmel, wirkt er bei mir nicht mehr ganz so intensiv.
Vielleicht nehmt ihr euch die Zeit und schaut dem nächsten Mondaufgang zu, er ist am 21. August. Und da der August auch der Monat der Sternschnuppen ist, wünsche ich euch einen sternklaren Himmel.
Übrigens …
man sagt, Sternschnuppen sind die Tränen des Heiligen Laurentius.


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