Mondgestein in New York für 855.000 $ versteigert

Von Klaus Ahrens

Die vermutlich einzigen Steine vom Mond in Privatebesitz wurden jetzt in einer Auktion bei Sotheby’s in New York für 855.000 US-Dollar (ca.750.000 Euro) versteigert.

Wer die winzigen Steinchen erwarb, teilte das Auktionshaus gestern zunächst nicht mit. Sotheby’s hatte vorab mit einem Preis von bis zu einer Million Dollar gerechnet.

Die drei kleinen Steinchen hatte von die unbemannte sowjetischen Luna-16-Mission 1970 zur Erde gebracht. Später wurden sie der Witwe von Sergej Koroljow (1906-1966), einem früheren Architekten des sowjetischen Raumfahrtprogramms, geschenkt.

Im Jahr 1993 wurden die Steine bei einer Auktion für 442.500 Dollar an einen Sammler in den USA versteigert. Alle anderen bekannten Mondsteine auf der Erde befinden sich nach Angaben von Sotheby’s in öffentlicher Hand. *hust*

Mein persönliches erstes Mondgestein

Vor gut 40 Jahren konnte in den Siebzigern meine ersten Steinchen vom Mond in einem Elektronenmikroskop Cambridge Instruments Stereoscan 600, das ich als Service-Ingenieur bei der Weltraumorganisation ESA, genauer bei ESTEC in den Dünen von Noordwijk in den Niederlanden gewartet habe,  betrachten.

Seitdem verstehe ich die Faszination, die nur von dem Wissen ausgeht, das so ein kleiner Stein von einem anderen Himmelskörper unseres Sonnensystems stammt. Eigentlich weiß ich ja, dass nahezu alle Materie unseres Sonnensystems aus derselben protoplanetaren Scheibe stammt und der Mond sich nur aus den Resten der Kollision der Erde mit einem anderen Protoplaneten gebildet hat und weitgehend aus Material der Erde besteht.

Steine vom Mond oder von den Pyramiden

Trotzdem hat echtes Mondgestein diesen Reiz, dem man sich als am Universum interessierter Mensch kaum entziehen kann.

Ähnlich geht es mir übrigens auch mit einem kleinen Stein, den ich 2001 von von der Chephren-Pyramide in Gizeh bei Kairo abgegriffen habe, als die bewaffneten Aufpasser mal nicht hingeschaut haben. Böser Klaus…