Bei meiner Vietnam-Recherche stiess auf den Tipp: “Wenn es passt, fahrt zum Mondfest nach Hoi An“. Ich googelte die Mondfest-Termine und siehe da: Es passte. Es war also nicht wirklich Zufall, dass ich genau zum Mondfest in Hoi An war. Das Mondfest geht auf eine alte Tradition zurück, die, so besagt die Legende… (Achtung, jetzt wird es irgendwie komisch)… dass die Kerzen hier in Hoi An in den Fluss gesetzt werden, um Cuội’s Ehefrau den Weg zurück vom Mond zu zeigen, auf den sie verbannt wurde, weil sie aus Versehen auf den heiligen Banyan-Feigenbaum pinkelte. So, nun wisst Ihr´s!
Vor Jahren noch wurde in ganz Hoi An das elektrische Licht gelöscht und schwimmende Kerzen am Fluss auf die Reise geschickt. Eine Touristeninvasion später scheint diese wunderschöne Tradition zum Kerzen-Verkaufs-Event zu verkommen, doch gebe ich zu: Ich bin vom Lichtermeer und der Stimmung auf den Strassen gerührt. Verliebte turteln Hand in Hand, Kinder verkaufen selbstgebastelte Schwimmkerzen und an jeder Ecke ist Livemusik. Vor den Geschäften stehen Tische mit Opfergaben und die Luft ist geschwängert vom Weihrauchduft. Ich schlendere durch die Strassen, setze mich in eine Bar und werde ganz melancholisch. Ein bereits in die Jahre gekommener Pianist strotzt der Arthritis in den Fingern und entführt mich mit “Chamber Music & Melodies of long ago” in seine Welt der Musik. Sein Sohn begleitet ihn an der Gitarre und schon nach wenigen Minuten möchte ich die Beiden am Liebsten drücken, so herzlich wie sie miteinander umgehen. Ich entscheide mich jedoch, das mit dem “Drücken” zu lassen und werfe einen stattlichen Geldschein in die Büchse . Ein wenig verzaubert gehe ich zurück zum Hotel und leg mich schlafen.
Hoi An Du Perle. Pass auf, dass Du Dir einen Rest Würde behältst und verzaubere noch viele Reisende auf dem Weg von Nord nach Süd. Und wenn Ihr einen Tipp von mir haben wollt: “Wenn es passt, fahrt zum Mondfest nach Hoi An.”