Neulich sahen sich Kollegen auf einer anderen Spieleseite genötigt, mal einen Artikel über Publisher, PR-Agenturen, deren Mustervergabe und auch den kommunikativen Umgang miteinander zu veröffentlichen. Da haben die Kollegen vielleicht auch ein paar wunde Punkte erwischt. Andererseits war die Sicht im entsprechenden Artikel stellenweise auch etwas egozentrisch. Auch so manche Missstände auf der anderen Seite fanden hier so gar keine Beachtung. Und überhaupt, ist die etablierte Praxis von Test gegen Muster eigentlich wirklich das Gelbe vom Ei?
Ene, Mene, Du
Eine andere Sache ist, ob man von Pressestellen und PR-Agenturen überhaupt Antworten bekommt. Das ist ein Punkt, an dem vielleicht wirklich Verbesserungsbedarf herrscht. Denn es kann schon mal vorkommen, dass man Antworten, oder Absagen, ein bisschen hinterher rennen muss. Nun haben unterschiedliche Publisher und Agenturen auch unterschiedliche Systeme. Und es trifft längst nicht jedes Spiel auf das gleiche Medieninteresse. Entsprechend kann es einfach auch mal passieren, dass die PR nur bei einem einzigen Spiel über Gebühr belastet ist. Natürlich kann es vielleicht auch mal sein, dass die entsprechende Stelle chronisch überlastet ist. Vielleicht sind manche Pressestellen sogar fies, gemein und hinterhältig. Allerdings kümmert sich die PR auch um immer mehr Anfragen, weil es eben nicht mehr wie früher drei Dutzend Magazine gibt.
Im Gegenteil, die PR darf sich eher mit immer mehr Anfragen herumschlagen, von denen sicher auch nicht alle seriös sind. So oder so gibt es hier also mindestens zwei Seiten.
Man bekommt von der anderen Seite vielleicht sogar mal die Info, dass es zu vielen Mustern am Ende gar keinen Test gibt. Das betrifft zwar oftmals eher kleine Independent Entwickler, gerade für die ist das aber besonders ärgerlich.
D
Muss das so oder kann das weg?
Irgendwie stellt sich aber auch die Frage, ob die Verflechtung von Tests und Mustern so ideal ist. Die finanzielle Leistungsfähigkeit einzelner Redaktionen und vor allem den Aktualitätsdruck mal ganz beiseite, natürlich wäre man mit selbst gekauften Testspielen natürlich völlig unabhängig. Dabei sollte man aber auch bedenken, dass so ziemlich niemand Gegenleistungen für die ganzen Pressemuster verlangt. Gravierender dürfte teilweise schon sein, dass viele von uns auch Werbeeinnahmen ausgerechnet durch Publisher und Spiele generieren. Denn würde man es darauf anlegen, dann ließe sich hier oftmals mehr Druck machen.
So oder so, es schadet nicht, sich immer wieder mal kritisch mit der gängigen Praxis auseinander zu setzen und sich auch selbst zu hinterfragen. Übrigens, es ist mir auch schon mal passiert, dass ich ein Spiel bei Ebay gekauft habe, das sich dann als Pressemuster herausgestellt hat, welche nicht zum Wiederverkauf gedacht sind. Respektvoller Umgang sollte also auf beiden Seiten stattfinden.