Monatsrückblick – Juni 2017

Anfang des Monats habe ich ein paar sogenannte Klassiker nachgeholt. Unter anderem diesen hier:

DR. STRANGELOVE OR: HOW I LEARNED TO STOP WORRYING AND LOVE THE BOMB

Stanley Kubrick hat es bei mir immer etwas schwer. Zum einen mag ich seinen visuellen Stil, der in jedem Film einfach perfekt zur Thematik passt. Wo man heute mit dem Wort „Visionär“ wahllos um sich wirft, ist der Begriff bei Kubrick wohl passender als bei kaum jemand anderem. Auf der anderen Seite hat der Mann eine Erzählweise, die mich manchmal einfach nicht bei der Stange hält. Das liegt nicht daran, dass die Themen und Szenen nicht interessant wären, aber irgendwie kickt es mich oft einfach nicht, was der Mann inszeniert. Dieser Film liegt irgendwo in der Mitte. Ich weiß, was der Film will und ich weiß auch, dass er absolut recht hat in dem, was er vermittelt, aber es catcht mich einfach nicht so recht. So braucht der Film eine ganze Weile, bis ich drin bin.
Zum Glück war Peter Sellers immer und zu jeder Zeit ein absoluter Meister seines Fachs. Und so ist jede Szene mit ihm natürlich ein kleines Highlight. Und seine Szenen zusammen mit Sterling Hayden sind absolut fantastisch.
Letztlich ein guter Film, der mir aber teilweise zu langweilig war. Kubrick eben.

Kriegsfilmaction gab es dann auch endlich mal wieder.

THE THIN RED LINE – DER SCHMALE GRAT

Wunderbar gefilmt mit jeder Menge schönen Bildern. Allerdings haben mich die gefühlt 42 Charaktere ziemlich lange eher kalt gelassen und das ist natürlich nicht die beste Grundvoraussetzung. Der poetische Ansatz ist generell auch nicht so meins und die ständigen Voice-Overs haben mich eher genervt. Diese Grundsatzfragen nach Gut und Böse, dem Sinn des Lebens, dem Unsinn des Krieges und so weiter kann man halt auch stellen, ohne dass ständig jemand in den Film quatscht und ich mich zudem auch noch fragen muss, wer da eigentlich gerade rumlabert, weil es immer jemand anderes ist.
Eigentlich macht der Film seine Sache aber sehr gut und ich kann ja sowieso nichts aus dem Genre wirklich schlecht finden. Hätte aber ruhig etwas kürzer sein können.

Dann habe ich endlich mal einen Film gerewatched, den ich zuletzt vor 20 Jahren, oder so, im TV gesehen habe, der einfach zu geil ist, um hier auf dem Filmschrottplatz besprochen zu werden (vielleicht irgendwann mal als Kultschrott):

TICKS – C2 KILLERINSECT

Carlton aus Bel-Air und der Sohn von Dr. Evil schlagen sich mit Riesenzecken rum.

Und viel mehr gibt es da auch eigentlich nicht zu sagen. Es ist eklig und dämlich und einfach ein großer Spaß mit ekligen Riesenzecken und dämlichen Charakteren. Die praktischen Effekte sind einfach super und eklig. Und die Darsteller sind einfach da und verhalten sich dämlich. Das ganze wandelt natürlich sehr auf Trashpfaden. Zum Glück stammt er noch so gerade aus einer Zeit, wo das noch Spaß gemacht hat, weil man nicht scheiße sein wollte. Macht Spaß.

PS: Ich weiß nicht, was Gary Busey zu der Zeit gemacht hat, aber er hätte perfekt in eine Rolle gepasst und den Film vermutlich noch aufgewertet.

Etwas Asiatisch gabs auch noch:

AKU NO KYôTEN – LESSON OF THE EVIL

Jedesmal, wenn ich einen asiatischen Film sehe, der an einer Schule spielt, ist mein erster Gedanke, dass ich das niemals ausgehalten hätte. Uniformen tragen, immer aufstehen, wenn man was sagen will, diese ganze Disziplinscheiße wäre für mich die absolute Hölle gewesen.
Übertragen auf die Lehrer ist dann vermutlich eher das westliche Schulsystem (wenn man es denn überhaupt so nennen kann) das Grauen. Und da frage ich mich direkt, wie lange es wohl gedauert hätte, bis der Lehrer Amok gelaufen wäre, wenn er an meiner Hauptschule unterrichtet hätte, mit mir und den ganzen anderen Arschgeigen in der Klasse, die sich absolut nix sagen lassen und auf alles scheißen, was der Kasper da an der Tafel rumlabert. Vermutlich wären wir alle des Todes gewesen. Halt nur etwas früher als die Schüler hier.
Ach so, der Film ist ganz okay. Ein schnetzelnder Lehrer, der seine Schüler wegmetzelt verspricht halt nicht gerade ein Meisterwerk. Aber das was er macht, macht er ziemlich gut. Und das ist eben Schnetzeln.

Und natürlich habe ich es mir Ende des Monats nicht nehmen lassen, den hier zu gucken:

OKJA

Ich bin ja niemand, der sich großartig mit den Problemen der Welt beschäftigt. So geht mir auch Tierquälerei oder nicht artgerechte Tierhaltung und der ganze Kram zwar nicht komplett am Arsch vorbei, aber es interessiert mich auch nicht genügend, um mich wirklich für eine bessere Welt einzusetzen. Und woran liegt das? Genau. Weltverbesserung ist ein arschlangweiliges, dröges und trockenes Thema, bei dem den Beteiligten jegliche Art von Humor abgeht. Sieht man ja jeden Tag erneut im Internet, wo die ganzen Hobbyweltverbesserer einen auf dicke Hose machen, nur weil sie halt kein Fleisch mehr fressen. Und dann anfangen, alle anzukacken, die es eben doch tun. Und dann denke ich mir: Fickt euch halt alle mit eurem Scheiß und lasst mich einfach in Ruhe. Die Welt geht auch mit euch vor die Hunde, also haltet mal den Ball flach.
„Okja“ ist da anders. Denn „Okja“ macht genau das, was man eben aus solchen Themen machen sollte: etwas Humorvolles. Denn so bringt man die Leute dazu, Dinge zu überdenken. Nicht indem man ihnen ständig vorwirft, ein Arschloch zu sein und das Falsche zu tun, sondern, indem man ihnen auf unterhaltsame Art und Weise zeigt, wie andere Arschlöcher das Falsche tun. Und genau das macht „Okja“.
Und daraus entsteht ein bunter Mix aus Abenteuer, Drama, Comedy und teils absurden Charakteren, die alle nur eins wollen: „Okja“. Aber die Meisten eben aus den falschen Gründen.
Leider hängt das ganze dann ab der Mitte etwas durch , fängt sich aber im letzten Drittel wieder und so gibt es eigentlich nicht viel zu kritisieren. Vielleicht, dass man teilweise wohl nicht so ganz sicher war, wie over the top man hier sein will und so immer mal wieder zwischen überdreht und eher bodenständig hin und her pendelt. Aber hey, nomovie’s perfect …

Insgesamt gesehen: 13

Davon Schrott: 3

Rewatches: 2

Man merkt, dass es wärmer draußen wird und ich dementsprechend weniger Bock habe, vor der Glotze rumzuhängen. Wobei noch ein paar Serien anstanden. Unter anderem natürlich die Finals von „Better Call Saul“ (stark)  und „Fargo“ (ging so). Und für nebenbei habe ich „Community“ gerewatched, einfach weil ich Lust drauf hatte.

Weitere Reviews von mir zu fast jedem Film den ich gucke, gibt es auf Letterboxd.



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